Von Marie Haueis-Robinson
Am 8. Dezember 23 fand ein offenes Weihnachtskonzert an der Merian-Schule statt, bei welcher Eltern, Schulinterne sowie erfreulicherweise auch die nähere Nachbarschaft besinnlich-harmonische Musik genießen konnte. Getreu der Leitidee “Stille Nacht? — Weihnachtskonzert der Merian-Schule” wurde insbesondere die Frage nahegelegt, welchen Stellenwert die Friedensbotschaft heutzutage inmitten der besinnlichen, kontemplativen Weihnachtsstimmung besitzt.
Mit diesem gedanklichen Hintergrund begann der Chor unter Leitung von Frau Noë mit traditionellen Liedern/Folklore wie Alle Jahre wieder, Ich steh an deiner Krippen hier, gefolgt von einer gelungenen Moderation von Janosch und anschließenden Interpretation des Lieds Stille Nacht und heiter anmutenden irischen Weihnachtslied Christmas in the Old Man’s Hat.
An diese musikalische Familiarität anknüpfend spielte die Band For What it’s Worth von Buffalo Springfields, um mit den Lyrics “We better stop/Hey, what’s that sound?/Everybody look what’s going” den Umgang mit Kriegen und Konflikten grundsätzlich zu hinterfragen. Nach einer erneut hervorragenden Moderation von Janosch und Christin übernahm der Chor diesen gedanklichen Aspekt mit den Liedern Maria durch ein Dornwald ging sowie Wer klopfet an auf, bis die Band Imagine von John Lennon spielte. Diesen gedanklichem Anreiz folgend verwies Charlotte mit einer Rezitation des Gedichts Jemen: Mit deutlich weniger Hass begegneten uns Bären, Haie und Krokodile auf die Realität solcher Konflikte — dessen ausgesprochen deutlich dargestellte Brutalität und Prägnanz der Chor mit Shalom Chaverim entgegensetzte. Als Highlight des Konzerts schritt das Ensemble Polynushka mit dem Chor hinauf zur Bühne, dabei das russische Weihnachtslied Kaljada eindrucksvoll singend. Das Ensemble, vertreten durch drei Mitglieder, führte das den Chor mit dem traditionell ukrainische Lied Sosulja an und beeindruckte im anschließendem Solo mit imposant-prägnanten Stimmen — woraufhin wieder gemeinsam mit dem Chor das ukrainische Weihnachtslied Jerusalimi angestimmt wurde. Diesem friedensvermittelndem Repertoire tat die Band einen gelungenen, wenn auch radikaleren Abbruch und spielte Neil Youngs Living with War — dabei Aufschluss über die Leitfrage “Stille Nacht?” bietend und zum Nachdenken anregend.
Das Lied Give Peace a Chance — ad memoriam an eines der wohl populärsten Lieder der Anti-Kriegs Bewegung — bildete einen gelungenen Abschluss zu einem erfolgreichen und gut organisierten Konzert, auf dessen Wiederholung ähnlicher Art im Dezember sich alle Beteiligten freuen und alle Interessenten herzlich eingeladen sind!
Selbstverständlich gilt diese Einladung und Vorfreude auch für den nächsten Auftritt, welcher auf dem Sommerfest, dem 05. Juli 2024 stattfinden wird!