Zur neuen Dekade meldet sich eine der berühmtesten Punk/Pop-Punk/Alternative Rock Bands mit ihrem 2019 angekündigten Album „Father of all…“ zurück. Die amerikanischen Musiker präsentieren eine 26 minütige Platte, die nach eigenen Worten unter anderem „100% Rock`n Roll“ enthalten soll. Aussagen, wie diese, waren im letzten Jahr Inhalt des Marketings, welches vor allem wegen dem billigen und eher unschönen Album-Cover viel Kritik abbekommen hatte. Das und die erstaunliche Kürze des Werkes lies schon früh ein Gefühl von Faulheit und Lustlosigkeit bei den Musikern erahnen. Doch nun zum musikalischen Material selbst. Schon genre-technisch hinterlässt Father of all… ein großes Fragezeichen. Es spielt vor allem bei den ersten zwei Singles „Father of all“ und „Fire, Ready, Aim“ mit Pop-Punk Elementen, ist aber immer wieder von verzerrten „Oh`s!“und „Ah`s!“ geprägt, welche sich durch alle 10 Songs hindurch ziehen. Generell wird viel an der Stimme des Sängers Billie Joe Armstrong gearbeitet, ein Prozess, der weder zu Green Day passt, noch sich gut anhören lässt. Zusammen mit plumpen, repetitiven Gitarren-Riffs und oberflächlichen Texten, welche hauptsächlich über das Leben als Teenager erzählen, wirken viele Songs, wie zum Beispiel „Stab you in the Heart“, welcher sich teilweise wie eine Parodie von 60`s Rock anhört, wie Hintergründe für eine Werbung eines Telefonanbieters. Außer der Produktion ist hier nichts besser als mittelmäßig. Zu Green Day`s Verteidigung ist wohl zu sagen, dass Father of all… ein sehr experimentelles Album darstellt, einen, für die Band noch neuen Sound bringt, im großen und ganzen dann aber doch nicht mehr ist, als eine halbe Stunde unspektakulärer und teils nerviger Pop-Rock. Alles in allem ist Father of all… wohl das musikalische Equivalent zu einer Facharbeit, die man in einer Stunde mal schnell so „hingeklatscht“ hat, und es ist vor allem ein Album, was sich mal so garnicht nach Green Day anhört.
Benjamins Album Bewertung: 3.5/10
©Die Rechte für das Albumcover liegen bei Warner Brothers Music