8, Dezember, 2025
spot_img
Start Blog

European Democratic Action Week – internationale Zusammenkunft

0

Gemeinsam mit unserem bilingualen Politikkurs des 13. Jahrgangs haben wir uns am Montag, 06.10.25, auf den Weg ins Störitzland gemacht. Dort verbrachten wir 6 Tage und Nächte und trafen auf vier weitere Delegationen mit Schüler:innen aus Polen, Tschechien, Rumänien und der Ukraine zum Start der European Democratic Action Week.


Nach kurzem Kennelernen starteten wir in die folgenden Tage mit gemeinsamen Diskussionsrunden zur Verbesserung Europas sowie Workshops zum Filme machen, Theater spielen und Tanz.

Alle Angebote vereinte das Oberthema „Change“. Highlight der Woche war der Besuch bei sozialen Projekten in Treptow-Köpenick mit Bezügen zur Umwelt, dem Klima, Jugendlichen und Senioren. Hier wurden wir über bestehende Projekte informiert und durften eigene Ideen einbringen. Die Resultate unserer Besuche konnten wir anschließend dem Bezirksbürgermeister Herrn Igel vortragen und mit ihm im Köpenicker Rathaus, gemeinsam mit der Rumänischen Botschafterin, Ideen diskutieren. Leider war hier wenig Raum und Zeit für jedes Anliegen, sodass wir nicht alle ausgearbeiteten Fragen diskutieren konnten. Jedoch versuchte das Team um Herrn Igel hierfür eine Lösung zu finden.


Die Woche war weiterhin gespickt mit einem gemeinsamen Kochabend inklusive eines „International Dinner“, sowie Sightseeings und des Besuchs beim Festival of Lights. Abschließend trafen wir uns gemeinsam in der Bibliothek des Bezirks und konnten unsere Workshopergebnisse vorstellen.


Auch wenn der Zeitplan eng und manchmal stressig war, hat das Zusammensein mit Menschen aus anderen europäischen Ländern Spaß gemacht und uns neue Einblicke und Perspektivwechsel erleben lassen.
Daher sollte dieses Projekt unbedingt von den 10. und 11. Klassen besucht werden!

Aus unterschiedlichen Perspektiven: Interview mit der jungen Freiheit

0

In dieser Interviewreihe wird es darum gehen, Zeitungen aus unterschiedlichen politischen Spektren zu interviewen, um sich ein Abbild der deutschen Medienlandschaft zu verschaffen.

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben für uns. Nach unserem Eindruck, wir kommen ja von einer Schülerzeitung, sind viele Jugendliche nicht unbedingt super versiert, was die deutsche Medien-Landschaft angeht – auch deswegen sind wir hier. Zunächst also die Frage: Warum sollte man Ihre Zeitung lesen, was darf man erwarten?

Stein: Also, unsere Zeitung gibt es, weil wir sehen, dass es ein Defizit auf dem Zeitungs-medienmarkt gibt. Das ist eine langjährige Geschichte. Inzwischen gibt es, auch in jüngster Zeit, einige neue Gründungen, neue Medien, z.B. „Nius“ „Tichys Binblick“ und so weiter – das Spektrum hat sich inzwischen auch in unserer Richtung erweitert. 

Aber über Jahre hinweg war es so, dass es eine Ausdünnung gab, was konservative Medien angeht. Es sind auch viele eingegangen. Und bei den gängigen großen, überregionalen Medien wie „Welt“ und „INZ“ hat eben so, wie soll man sagen, ein Linkstrend stattgefunden. Und es hat sich ein Vakuum geöffnet, das gefüllt werden muss aus unserer Sicht. Das versuchen wir abzudecken.

Wie viele Angestellte werden hier beschäftigt?

Also, aktuell über etwa 50 Leute. Überwiegend, ich sag mal 30, arbeiten im redaktionellen Bereich, und eine kleine Gruppe im kaufmännischen Bereich, also Buchhaltung, Vertrieb und Buchdienstverwaltung. Und beim redaktionellen Bereich haben wir zum Beispiel alleine sechs Layouter, also vier Layouterinnen, die nur Zeitungslayout machen, dann einen Layouter für die Vertriebsdruckachen und eine Layouterin für Social Media.

Und dann eben, bei der Redaktion, splittet sich das auch auf in welche, die nur als Printredakteure arbeiten, und eine wachsende Gruppe von Online-Redakteuren. Und die Social Media Abteilung, das sind einschließlich der Grafikerin vier Mitarbeiter.

Dann allgemein zur Entwicklung: Können Sie uns ungefähr sagen, prozentual oder in Zahlen, wie sich die Auflagenzahlen seit der Gründung entwickelt haben?

Ja, die können Sie uns auch im Internet einsehen. Wir werden seit 2008 von IVW geprüft. 

Das ist eine Einrichtung, von der die meisten großen überregionalen Medien geprüft werden. Die kommen alle Vierteljahre und prüfen dann Druckrechnungen und Versandunterlagen. Das heißt, das ist fast wie so eine Betriebsprüfung vom Finanzamt, da kann man nicht tricksen.

Wir haben eigentlich eine phänomenale Entwicklung gehabt, derart dass wir einen kontinuierlichen Anstieg unserer verkauften Auflage hatten. Jetzt aber im zweiten Corona-Jahr ging es leicht abwärts. Das heißt, wir hatten so einen Höchststand bei der verkauften Auflage von 31.000. Jetzt aktuell ist es, glaube ich, um die 28.000. Aber seit einem Jahr schon wieder im Aufstieg begriffen. Wir merken da, dass uns jetzt erst spät richtig dieser Mega-Trend trifft, dass eben nur noch die älteren Generationen Print-Abonnements abschließen und die Jüngeren eben fast ausschließlich online lesen. Und da haben wir vor eineinhalb Jahren eine Online-Offensive gestartet, in welche wir jetzt stark investieren.

Zwar hatten wir vorher schon eine Online-Redaktion, aber aktuell investieren wir massiv in deren weiteren Ausbau.

Und vor allem: Seit eineinhalb Jahren funktioniert unsere Bezahlschranke endlich richtig. Die hatten wir zwar schon seit 2019, mussten aber dann feststellen, dass die viel zu kompliziert war. Und seit März letzten Jahres haben wir die neue in Betrieb, die super einfach ist. Und seitdem geht es richtig aufwärts mit den Online-Abos. Das heißt, inzwischen sind Ober 30% der verkauften Exemplare Online-Exemplare. Also zwei Drittel Print, ein Drittel Online.

Mit Blick auf die Finanzierung würde uns interessieren, wie das Verhältnis von Werbekunden zu Zeitungsverkäufen und Abonnements aussieht. Es gab letzthin einen interessanten Text von Harald Martenstein, der meinte, dass die „Süddeutsche Zeitung”, „Zeit” usw., sich nur noch finanzieren können, weil auch der Bund Anzeigen schaltet, was dann Millionen in die Kassen spült. Nur so könnten sie die sinkenden Auflagen verkraften. Wie ist das bei Ihnen? Also welche Bedeutung haben da Werbeeinnahmen?

Ja, dazu vielleicht nur zwei Riesenentwicklungen, mit denen wir es zu tun haben, was die traditionellen Medien betrifft und mittelbar auch uns. Einmal durch die Explosion des Internets Anfang der 2000er Jahre, dass der gesamte Anzeigenmarkt zum großen Teil ins Internet wandert. Das heißt, die großen Firmen werben immer stärker oder fast ausschließlich im Internet. Früher war es so, bei der FAZ zum Beispiel: Bei Wochenend-Ausgaben haben die sogar Anzeigen abgewiesen, weil dann die Zeitung nicht mehr gedruckt werden konnte, weil sie zu dick war. 

Stellenanzeigen finden Sie heute nur noch im Internet. Das heißt, da hatten wir den Höchststand der Druckproduktion Anfang der 2000er Jahre und dann fing das an rapide einzubrechen. Mit unserer eigenen Zeitung sind wir vor einem Jahr umgezogen von Mörfelden bei Frankfurt nach Kassel. Die Frankfurter Sozietäts-Druckerei – die geschlossen wird – die gehört zur FAZ. Die wird geschlossen, weil Druckauflagen so einbrechen. Auch die FAZ zieht mit ihrer Druckauflage nach Kassel und so schrumpft das immer weiter zusammen.

Das zweite ist der Anzeigenbereich, der weggebrochen ist und dann die Leser selbst, die eben aufgrund veränderter Gewohnheiten jetzt nur noch online lesen. Bei uns ist es aber immer schon so, was die Finanzierung angeht, dass der Anzeigenbereich nur etwa zwei bis drei Prozent unseres Umsatzes ausmacht. Das heißt also, bei anderen Medien hat das mal ursprünglich einen überwiegenden Teil der Finanzierung dargestellt. Bei uns ist das von Anfang an, eben aber auch aus politischen Gründen, ganz marginal. Weil eben die Zeitung als umstritten gilt, sage ich mal vereinfacht, bleiben große Kunden weg, die eben sonst quer alles abdecken, was überregional erscheint. Wir haben mal Anfang der 90er Jahre ein Test gewagt mit einem Magazin und da war eine Anzeige von Coca Cola und Philipp Morris drin und dann gab es einen riesigen Shitstorm: Dass es nicht sein kann, dass die bei uns inserieren. So läuft es halt und dann landet man auf einer schwarzen Liste.

Das heißt, wir finanzieren uns eben zu etwa 80%, würde ich sagen, über die Vertriebser-löse und vor allem über Abonnements. Das ist also das A und O bei uns. Anzeigen, sage ich mal, 3%. Das ist dann einfach so ein Zusatzgeschäft, besser haben als nicht haben, aber das ist jetzt nicht kriegsentscheidend‘. Wir haben noch eine Versandbuchhandlung und so, aber die Zeitung lebt allein durch ihre Leser.

Wir haben jetzt ein bisschen allgemein über die Zeitung gesprochen, wir würden nun gerne inhaltlich ein wenig tiefer gehen. Wenn Sie die Programmatik oder Tendenz der „Jungen Freiheit“ in drei Schlagworten beschreiben müssten, welche würden Sie wählen?

Wir haben vor Jahren mal so ein Leitbild formuliert, mit einer Vision. Da nennen wir die Werte Nation, Freiheitlichkeit, Konservatismus und Christentum. Das sind jetzt vier Begriffe. Sie hatten nach drei gefragt -, aber das sind so die vier Eckpunkte, die für die Zeitung wichtig sind.

Dabei kommt zum Tragen, dass die Deutschen leider auch allgemein ein schwieriges, brüchiges Verhältnis zu ihrer eigenen Nation und Geschichte haben. Damit wollen wir uns positiv auseinandersetzen. Freiheitlichkeit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, dass sind enorm wichtige Begriffe. Gerade auch während der Corona-Zeit waren Grundrechte hart umkämpft. Konservatismus ist sehr wichtig, das ist auch ein weites Feld. Wenn man eben ein skeptisches Menschenbild hat und nicht glaubt, an die grenzenlose Machbarkeit und einen Fortschritt, sondern an den Wert von Traditionen und dem, was historisch gewachsen ist. Christentum – ist ebenfalls ein wichtiger Punkt.

Okay, das deckt ja schon weitgehend unsere Frage ab. Wenn man jetzt vielleicht diese Werte mehr oder weniger auf den Journalismus bezieht, gibt es da bestimmte Prinzipien, wo Sie sagen, die sind eben besonders wichtig?

Ja, uns ist dran gelegen, wirklich seriös zu berichten und die Quellen sicherzustellen, ab-wohl wir eine Tendenz-Zeitung sind – wir sind jetzt nicht ein, wie die DPA es sein sollte,

vollkommen weltanschaulich neutrales Medium. 

Wir haben eine klare Position, aber trotzdem gucken wir, wenn wir eine Meldung in die Welt setzen, dass wir vernünftige Quellen haben, die geprüft sind, und dass wir möglichst auch Betroffene hören und um eine Stellungnahme bitten.

Uns ist daran gelegen, andere Meinungen zu hören, die nicht auf unserer Linie

sind. Also zum Beispiel beim Interview, das gelingt nicht immer, aber uns ist extrem daran gelegen, in der Zeitung auch politisch Andersdenkende im Streit zu Wort kommen zu lassen. Warum das so schwierig ist – das ist ein Thema für sich …


Die Texte die hier geschrieben werden – wer legt fest, welche Texte geschrieben werden? Sind Sie dann derjenige, der mit einer Idee kommt? Also, bei uns ist das so, dass jemand in die Runde fragt: „Habt ihr das mitgekriegt?“ und dann entscheiden wir gemeinsam, in welche Richtung es geht. Wie läuft das hier ab?

Wir haben hier für die Zeitung jeden Dienstag den Redaktionsschluss-Abend, dann geht die Zeitung in den Druck und mittwochs haben wir eine längere Planungssitzung. Jeder bringt Vorschläge ein, die werden diskutiert, und manchmal müssen wir auch richtig lange grübeln, ob uns diese Woche wirklich ein Aufmacher-Thema einfällt.

Dann haben wir hier so eine längerfristige Planung. Dafür haben wir alle fünf Wochen eine Sitzung, bei der wir die nächsten fünf Wochen planen und versuchen, thematische Schwerpunkte zu bilden, die durch irgendwelche Ereignisse feststehen und dann findet darüber eine Diskussion statt, da kann sich jeder einbringen.

Die JF wird meist als ‚konservativ‘ und ‚rechts‘ eingeordnet. Es gibt ja auch so die Aussage, dass die JF ein „Sprachrohr der Neuen Rechten“ ist. Inwiefern würden Sie dem zustimmen?

Da muss ich vielleicht mal gegenfragen, was verbinden fie persönlich eigentlich mit der ‚Neuen Rechten‘? Wenn Sie das lesen oder hören, was assoziieren Sie damit?

Ich meine, dass man schon sehr stark die Werte, die im Nationalismus vertreten wurden, befürwortet. Aber das könnte man natürlich auch anders auslegen.

Das ist natürlich ziemlich hart, wenn Sie sagen: „die Werte, die im Nationalismus vertreten wurden.”

Es gibt ja zwei gängige Auffassungen, so denke ich, der ‚Neuen Rechten‘. Da gibt es so die Neonazi-Richtung, die durchaus die Werte des Nationalismus vertritt, und dann solche, die eher rechtskonservativ sind, dann aber pauschal der Neuen Rechten‘ zugeordnet werden.

Ja, vielleicht für Sie zur Information: Ich habe vor schon fast 20 Jahren ein Buch geschrieben: Phantom „Neue Rechte”. Die Geschichte eines politischen Begriffs und sein Missbrauch durch den Verfassungsschutz“ (2005). Da habe ich mich mit der Entstehung desBegriffs auseinandergesetzt. Es ging mir selber so, dass ich zu dem Zeitpunkt auch nicht genau wusste: Wo kommt das eigentlich her? Wer hat den Begriff eigentlich zuerst in die Welt gesetzt? Was soll der überhaupt?

Das spielte damals für uns auch eine juristisch wichtige Rolle, weil wir noch unseren Prozess gegen das Land Nordrhein-Westfalen geführt haben, über zehn Jahre, und dann 2005 gewonnen hatten. Wo es um die Erwähnung der JF im dortigen Verfassungsschutzbericht ging. Der Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen hat vor allen Dingen damit operiert, dass er immer die JF als Teil der ‚Neuen Rechten‘ gewertet hat, die ‚Neue Rechte‘ als Begriff oder als Schublade benutzt hat, wo man uns reinstecken konnte.

Wenn man sich mit diesen Begriffen beschäftigt, sieht man, dass das ein polemischer Begriff ist, der einerseits von Leuten aus der Politikwissenschaft verwendet wird, um ein Spektrum zu problematisieren und anzugreifen. Dann gibt es aber auch Leute, die sogar den Begriff zur Selbstbeschreibung verwendet haben und auch verwenden. Ich selbst habe den Begriff immer abgelehnt und bekämpft, weil er letztendlich ein Begriff ist, der insinuiert, es gäbe hier irgendwie so ein geschlossenes Weltbild, eine Zuordnung zu einer problematischen Strömung.

Ich sage eben, es geht um eine vollkommen selbstverständliche Position im demokratischen Spektrum. In einer Demokratie brauchen Sie eben Linke, Liberale, Leute, die in der Mitte stehen, und Sie brauchen Konservative. Das ist halt die Preisfrage, wo stehen letztere eigentlich in Deutschland? Wo finden Sie eigentlich konservative Medien und konservative Publizisten und Politiker?

Inwiefern würden Sie allgemein die Pressefreiheit als gefährdet ansehen? Man hat neuerdings ja etwa vermehrt Strafanträge und Strafanzeigen von Politikern… Würden Sie sagen, dass Sie auf derlei reagieren und redaktionelle Vorgaben machen? Oder würden Sie sagen, dass Ihre Autoren schreiben können, was sie wollen?

Ich würde vielleicht zwei Sachen nochmal auseinanderhalten. Sie haben erst einmal eine Frage über die Einschränkung der Pressefreiheit im Zusammenhang mit §188 Strafgesetzbuch gestellt. Da geht es vor allem um Einzelpersonen, also auch Bürger, die sich scharf über Politiker äußern. Das ist tatsächlich ein Riesenproblem. Ganz aktuell berichten wir auch darüber, dass das viel zu weit geht und Leute damit in Angst und Schrecken versetzt werden, sich überhaupt noch kritisch über Politiker zu äußern. Da ist uns auch erst so richtig bewusst geworden, was das für ein Irrsinn ist – als 2021 dieses Gesetz verschärft wurde. Gerade in der aktuellen Ausgabe wurde auch Armin Laschet (CDU) zitiert.

Er hat völlig zu Recht gesagt, dass Politiker es ertragen müssen, dass man sie Schwachkopf und Ähnliches nennt. Ein Minister muss es aushalten, dass Bürger, die unzufrieden sind, auch sehr scharf polemisch bis ansatzweise beleidigend sind. Dagegen kann sich jeder Bürger wehren. Da gibt es keine schlechtere Behandlung von Politikern. Aber hier wurde ein Sondergesetz für Politiker geschaffen, das ist also eine Einschüchterungsmaßnahme, muss man sagen. In einer Demokratie sehr problematisch.

Bei der Pressefreiheit haben wir aktuell vor allen Dingen online zu tun, mit diesem Digital Service Act. Aktuell wird auch stark über diese Trusted Flagger debattiert. Das heißt, hier findet eine Privatisierung der Zensur statt. Der Staat hat selbst Instrumente in der Hand, um bei Verstößen gegen das Presserecht oder gegen das Strafrecht gegen Medien vorzugehen.

Man schafft jetzt hier aber so eine Grauzone. Ich glaube, wir haben damals 2005 mit dem Gerichtsverfahren gegen Nordrhein-Westfalen ein Schlüsselurteil erstritten, wo eine große Rolle spielte, was bisher nicht durch ein Gerichtsurteil festgestellt worden war, dass die Äußerungen des Verfassungsschutzes nicht einfach Meinungsäußerungen sind.

Dieser irrigen Auffassung war der Verfassungsschutz bis dahin gewesen. Tatsächlich haben sie eine scharfe Wirkung, sodass es Grundrechtseingriffe sind. 

Insofern weiß der Staat, dass er nur sehr beschränkt jenseits von Gerichtsverfahren und Gerichtsurteilen tätig werden kann gegen die Publizität. Auch in den Sozialen Medien.

Also privatisiert man das, lagert das aus an sogenannte Nichtregierungsorganisationen, die angeblich ganz neutral und objektiv tätig sind. Welche dann diesen Status als „Trusted Flaggers“ bekommen und in einem privilegierten Verfahren gegen Facebook, Twitter usw. vorstellig werden können.

Hier wird ein Druck erzeugt – jenseits der Justiz, jenseits der Gerichtsbarkeit – um Leute, die publizistisch tätig sind, im Rahmen der sozialen Plattformen unter Druck zu setzen.

Das ist ein massives Problem. Daran sieht man, dass bei politisch Verantwortlichen eine Fantasie entstanden ist. Immer mit dem Argument drohender Desinformation. Das ist nicht komplett falsch, wir haben es tatsächlich zum Teil mit gezielter Desinformation zu tun. Auch gerade im Ukraine-Krieg sehe ich das schon als Problem an. Auch wie insbesondere Russland hier aktiv ist, wie brutal sie vorgehen und versuchen, Einfluss zu nehmen. Natürlich muss man da aufpassen. Aber mit diesem Vorwand wird versucht, generell einfach gegen alle vorzugehen, die irgendwie unabhängig, kritisch, auch publizistisch im Rahmen einer Firma oder als Einzelpersonen tätig sind – das ist wirklich hochproble-matisch. Man versucht eben hier so etwas wie eine gelenkte Öffentlichkeit zu erzeugen.

Letztendlich wie bei der Rede von demokratischen Parteien‘. 

Das heißt: Es gibt so ein komisches, offiziell akzeptiertes politisches Spektrum, in dem angeblich ein freier Diskurs möglich ist, und außerhalb dessen greifen dann die „Trusted Flaggers“ ein und kontrollieren und disziplinieren die Leute.

Ich habe gerade schnell versucht zu rekapitulieren, ob wir jemals eigentlich ein Strafverfahren hatten. Also ich kann mich nicht daran erinnern, dass bei der JF strafrechtlich gegen etwas vorgegangen werden musste. Aber wir haben unterhalb dessen einige Auseinandersetzungen gehabt, das kann man auch bei Wikipedia nachlesen.

Im ersten Wochenzeitungsjahr 1994 gab es einen ganz großen Krach und da habe ich dann dem damaligen Kulturredakteur gekündigt, Andreas Molau. Da ging es um Artikel eines ziemlich bekannten rechtskonservativen Publizisten, Armin Mohler. Wo es vereinfacht um das Thema Geschichtsrevisionismus ging und da hatte ich eine Kolumne erstmal abgelehnt eine und dann wurde sie noch einmal eingereicht, nur minimal verändert. Da ging es um das Thema der nationalsozialistischen Judenverfolgung und die Frage, ob die Dimensionen stimmen. Also, wenn man den Text heute nochmal liest, ist da jetzt nichts strafrechtlich Relevantes oder Anstößiges drin, aber es war damals für uns erkennbar, dass der Versuch unternommen wird, schrittweise dieses In-Zweifel-Ziehen historischer Tatsachen in die Zeitung reinzudrücken. Das führte damals zu einer Trennung von dem Redakteur. Wir haben uns auch mit dem Kolumnisten überworfen, aber das war nicht unter dem Druck irgendwelcher Strafrechtsparagraphen.

Alexander Gauland hat ja mal gesagt wer die AfD verstehen möchte, müsse die „Junge Freiheit“ lesen. Was halten Sie von dieser Aussage, stimmen Sie dem zu?

Die ist so sechs, sieben Jahre alt die Aussage… Wir wollen auf gar keinen Fall Parteizeitung sein. Aufgabe der JF ist es, finanziell und institutionell unabhängig zu berichten. Aber es ist sicher so, dass wir von unserem Standort her, eben ein besonderes Interesse für das haben, was sich parteipolitisch rechts von der Mitte tut. Da gehört die AfD dazu. Wir haben natürlich auch dadurch teilweise bessere Zugänge zu Politikern dort. Wir haben auch ehemalige Redakteure, die dort jetzt im Bundestag der Presseabteilung arbeiten, zum Beispiel der Pressesprecher der Bundestagsfraktion. Insofern berichten wir recht um-fangreich. Aber eben immer mit dem Punkt, dass wir unabhängig und kritisch berichten wollen.

Noch einmal zum Thema Pressefreiheit: Wo liegen aus Ihrer Sicht momentan die größten Probleme? Für wie gefährdet halten Sie die Pressefreiheit in Deutschland?

Ja, das mit dem Digital Service Act hatte ich schon erwähnt. Was auch ein Punkt ist, ist natürlich die Frage der Finanzierung der Medien. Da haben wir in Deutschland den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk, einen riesigen Koloss, der sich über Zwangsgebühren finanziert, das sind inzwischen über 9 Milliarden Euro pro Jahr, und der natürlich ein Riesenspektrum an Journalisten zur Verfügung hat. Auch wenn Sie jetzt heute die Idee fassen, Journalist zu werden, dann ist das natürlich dort ein Riesenkosmos, wo Sie anfangen können, der sich eben nicht wirtschaftlich tragen muss, sondern der über Zwangsgebühren finanziert ist – das ist irgendwie einfach nicht richtig normal.

Daneben haben Sie eben private Medien, also traditionelle Zeitungshäuser, Privatsender, Internetplattformen, die mühsam gucken müssen, dass sie ihre Kröten zusammenkriegen, um ihre Mitarbeiter zu finanzieren. Zum Beispiel gibt es den aktuellen Streit: Einerseits wollen die Öffentlich-Rechtlichen die Gebühren weiter erhöhen. Die wollen das immer wieder erhöhen, statt auf die Idee zu kommen zu sparen. Jede private Firma muss irgendwann sagen: “Ok, jetzt haben wir weniger Werbeeinnahmen, dann müssen wir jetzt

eben irgendeine Abteilung schließen.“ Auf die Idee kommen die nicht und breiten sich aber über die herkömmlichen Sendeformate, etwa übers Fernsehen, immer weiter in Bereiche aus, wo private Firmen tätig sind.

Ein großer Streitfall sind speziell Textnachrichten, also wenn ARD, ZDF und so weiter im Internet schriftlich veröffentlichen. Das ist ihnen eigentlich untersagt, aber Sie versuchen das immer weiter auszubauen, auch in der regionalen Berichterstattung. Da sind gerade wieder die regionalen Tageszeitungen enorm unter Druck, weil es immer schwieriger ist, wegen dem Wegbleibenden von traditionellen Printabonnements die Leserschaft zu binden. Die müssen auch gucken, dass im Internet Formate angeboten werden, bei denen die Leute noch bereit sind, ein Abo abzuschließen, wobei der Bürger jeweils die individuelle Entscheidung trifft. Aber bei öffentlich-rechtlichen Sendern müssen die das ‚fressen‘, da ist eine riesige Unwucht, eine Ungleichverteilung drin.

Aber auch diese jüngste Journalistenbefragung (2024) über die Parteineigung deutscher Journalisten: Sie sehen, die Grünen mit 41%, SPD mit 16%, Linke mit 6% und dann die bürgerlichen Parteien CDU/CSU mit 8% und FDP mit 3%. Dann noch eine Gruppe mit 23%, die sich nicht festlegen wollen, die aber im Zweifel auch eher links stehen. Die arbeiten in öffentlich-rechtlichen Sendern und machen dann eben Meinung. Zu Meinungs-und Pressefreiheit gehört einfach dazu, dass man eine relative Repräsentativität hat – auch bei den Medien. Dass so derart von oben, wie soll man sagen, formiert wird, kraft Finanzierung, ist einfach ein Riesenproblem: Dass die Bürger immer wieder erleben, dass sie mit ihrer Lebenswirklichkeit und mit ihren Ansichten nicht abgebildet werden.

Aber das ist eben nicht, was man unter Einschränkungen der Pressefreiheit versteht. Re-gerechte Zensurmaßnahmen zum Beispiel, wo es Verbote gibt und so, das findet hier nicht statt.

Stattdessen gibt es eine schleichende Entwicklung. Hierzu gehört etwa auch dieses Bundesprogramm „Demokratie leben!“, das jährlich etwa 200 Millionen an sogenannte Nichtregierungsorganisationen auszahlt – immer unter dem Label: „Es soll etwas dafür getan werden, für die politische Bildung der Menschen draußen im Lande.“ 

Da verbergen sich dann oft wiederum Organisationen dahinter, die mittelbar medienähnlich tätig sind. Die sind zu 90 Prozent links gerichtet und verbreiten mit Steuergeldern entsprechende Inhalte.

Ja, und wenn Sie uns jetzt sehen: Wir finanzieren uns zu 100% aus privaten Mitteln. Für mich ist das eigentlich, in einer Demokratie, in einem freiheitlichen Rechtsstaat, das Ideal.

Das heißt, dass man einen Bürger hat, der sagt, ich stelle was auf die Beine, ich will mein Recht auf Meinungspressefreiheit wahrnehmen, ich gründe eine eigene Firma, ich such‘ mir Leute, die das kaufen und lesen wollen, und schreibe genau das, was ich für richtig halte.

Und daneben haben Sie aber einen staatlich organisierten Bereich, der im Falle des ÖRR von oben herab in einem Umfang von 9 Milliarden Öffentlichkeit organisiert. Dann jetzt noch diese 200 Millionen – das wirkt fast mickrig. aber es ist ein Wahnsinnsbetrag -, in diesem Bereich „Demokratie fördern“. Da kommt noch die Finanzierung der Parteien

dazu, die Parteistiftungen auch noch. Das alles wird, muss ich mal sagen, gepumpt in diesen politischen Vorraum, in dem man sich nicht marktwirtschaftlich bewähren muss.

Leider ist die Marktwirtschaft im Diskurs immer so schlecht beleumundet. Es klingt irgendwie nach sozialer Kälte und Kapitalismus. Aber eigentlich ist es doch der Urzustand, dass man frei diskutiert und jeder seinen Senf dazugibt. Aber auch, dass es eine Art Vorsortierung gibt.

Man sagt immer, Pressefreiheit sei die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten*. Das hat mal Paul Sethe in den 1960er Jahren über die Zeitungen gesagt, die sich damals Zeitungsverlage leisten konnten. Auch große Verlage wie Springer, obwohl er auch ein Self-Made-Verleger gewesen ist, haben irgendwann eine marktbeherrschende Stellung bekommen und den Ton angeben können. Es gibt aber natürlich immer noch die Konkurrenz, die wenigstens im Kontrast dazu wirken kann.

Fällt Ihnen jetzt spontan eine Person ein, die noch lebt, mit der Sie gerne ein Interview führen würden?

Das habe ich mir auch gerade noch vorher überlegt. Interessant finde ich Angela Merkel oder Vladimir Putin, wenn ich es mir aussuchen dürfte. Was mich jetzt tatsächlich beschäftigt, ist auch wirklich dieser Krieg in der Ukraine und die Sicherheit in Osteuropa, Ost-Mitteleuropa. Da haben die beiden teilweise mitgewirkt – Angela Merkel zeitweise, und Putin immer noch. Wäre natürlich interessant.

Sehr geehrter Herr Stein, wir bedanken uns herzlich für das Gespräch.

(Clara & Marie Haueis-Robinson)

,,A Better World“

0

Wir wissen alle, dass wir in Deutschland in einer Demokratie leben, doch was heißt das eigentlich? Und wie sieht es in anderen Ländern aus? Was verbindet uns?

Genau darum geht es in der Democratic Action Week im Oktober 2025, an welcher der Politics Kurs 13 von Frau Hamann teilnimmt.

Eine Woche geht es in’s Störitzland, um zusammen mit 40 weiteren Schüler*innen aus Polen, Ukraine, Italien, Rumänien und Tschechien genau diese Fragen zu erkunden.

Jedes Land wurde beauftragt, einen kurzen Film zu erstellen, dessen zentrales Thema ,,Change“ ist. Unten findet ihr den Stop-Motion Film des Politics 13 Kurses.

Enjoy!

Ein kleiner Einblick in eine Europa-Radreise

0

Anfang des Jahres hatte ich die Gelegenheit, mit Tiko (20J) zu sprechen, der im Herbst 2024 auf seine Europa-Radreise aufbrach. In diesem Interview erfahrt ihr mehr über den Reiz des Ultracyclings sowie Höhen und Tiefen, denen der junge Ergotherapeut auf seiner Reise begegnet ist.

Wie lange bist du schon im Radsport? Was hat dir dein erstes Interesse geweckt?  
Radsport fand ich schwer zu definieren, als ich mir die Fragen einmal durchgelesen habe. Was ist Radsport? Auf dem Fahrrad sitzen und Touren erleben? Wenn man es dazu zählt, ist es schon mit sieben Jahren gestartet. Wir sind dann mit sieben Jahren zu Ostsee gefahren — in einer Woche.  Das hat viel geprägt. Vorher war Fahrradfahren für mich an sich kein Sport. Und dann kam Ausdauer dazu mit über 100 Kilometern, das war damals für mich schon richtig viel.  Da habe ich mich jedes Mal gefreut, wenn ich einen Kilometer über 100 hatte. Dann war ich 14, 15 Jahre alt und habe meine Tour alleine gemacht mit einem Freund. Wir sind dann zur Ostsee gefahren und noch mal wieder ein Stück zurück bis nach Hause. Da brauchte man tatsächlich auch noch eine Elternerlaubnis mit einem möglichen Pipapo, damit man überhaupt auf Campingplätzen schlafen darf. Irgendwann bin ich zu Oma gefahren, das waren 175 Kilometer an einem Tag.

Stadtradeln war auch noch so ein großes Thema, das geprägt hat. Man hat drei Wochen Zeit, wo man für alle Leute in der Kommune Rad fährt. Ich habe es für mich als Challenge gesehen, so viele Kilometer wie möglich zu sammeln. Ich glaube 2023 hatte ich 2.200 Kilometer in drei Wochen. Dann kam auch Steppenwolf dazu.  Das ist ja mittlerweile ein Verein und die organisieren Rennen, wie Berlin-Usedom-Berlin, Berlin-Agermünde-Berlin oder die unsupportete Bikepacking-Challenge. Ich bin dann mitgefahren und habe mir mein eigenes Material gekauft, Taschen, etc.  Da habe ich wirklich die Freude am Fahrradfahren noch mehr entdeckt – den Körper ein bisschen zu quälen, Ausdauer zu bekommen. Nach meinem Ultra 500 im Harz wollte ich auch mit Ambition ein bisschen an Steppenwolf rangehen und habe dann den zweiten Platz gemacht. Geht ja nicht, ist ja kein Rennen. Ich wollte mich selbst pushen und habe dann 600 Kilometer in 40 Stunden gemacht. Ausdauer war bisher mein Ziel.  Jetzt trainiere ich für Cyclocross, 120-kilometer Distanzen. Rad-Sport ist so vielseitig, wie du sagst. Man kann relativ viel machen, von kleinen Touren mit der Familie, von A nach B durch die Stadt bis hin zu 600 Kilometer am Stück fahren.

Du hast ja jetzt schon ziemlich viele lange Distanzen gemacht. Gab es da Personen, die dich beeinflusst haben, wo du dachtest, das sieht gut aus, darauf hätte ich auch Bock?  Oder war das eher so sehr viel intrinsische Motivation auch?
Tatsächlich hatte ich solche Menschen nicht wirklich. Ich kannte Jonas Deichmann, der hat ja den Triathlon um die Welt gemacht und mich etwas inspiriert. Aber so an sich war viel intrinsische Motivation, einfach auf dem Fahrrad zu sitzen und mich selbst zu pushen. Irgendwie ist durch Strava und Komoot viel kaputt gegangen. Da habe ich dann gesehen, was andere Leute fahren. Man vergleicht sich viel, möchte mal schneller weiter und besser werden, im Vergleich zu anderen und nicht mehr sich selbst, ist ein bisschen schade.  Weiß ich selber, dass es nicht so cool ist und mir selber auch nicht mehr so viel Spaß macht deshalb, aber man vergleicht sich doch schon irgendwie mit den ganzen Medien.  

Wie bist du darauf gekommen, eine Europa Tour zu machen? In der Ausbildung zum Ergotherapeuten hatte ich oft Langeweile im Unterricht. Ich habe mir Komoot auf’s iPad heruntergeladen und dann immer mir Orte rausgesucht und dann ist so ein bisschen die Idee entstanden, eine Weltreise zu machen für ein Jahr nach der Ausbildung. Die Idee habe ich schnell verworfen, weil ich zu faul bin, um mich um den ganzen Visa Kram zu kümmern. Ich wollte so viele Länder wie möglich mitnehmen, habe mir einfach ein paar Punkte auf Kommod markiert und eine grobe Route geplant. Ende 2024 im September habe ich die Ausbildung abgeschlossen und jeden immer 500 Euro beiseite gelegt. Eine Woche vor dem Start habe ich jemandem aus Berlin noch geschrieben,  Dennis – er ist auch ein Radfahrer und hat ein bisschen Reichweite und er hat eine Gruppenausfahrt organisiert. Wir haben uns am Brandenburger Tor getroffen und die haben mich dann noch 30, 40 Kilometer begleitetes, es war wunderschön so zu starten. 

Gab es da anfangs Kritik, gab es Leute, Freunde, Familie, Bekannte, die gesagt haben, ok, das ist schon ziemlich krass, was du machst, bist du dir da sicher? Also meine Familie hat mich schräg angeguckt als ich gesagt habe, ich möchte um die Welt fahren.  Ich glaube, da waren sie sehr erleichtert, dass ich dann gesagt habe, ich bleibe nur in Europa.  Meine Familie steht dann eigentlich immer oft hinter mir und hat einfach mich machen lassen.

Bist du primär gezeltet oder warst du bei Gastfamilien untergebracht? Wie hast du das geregelt?
Also ich habe ein Zelt dabei gehabt und ich mag es eigentlich für Equipment Geld auszugeben, aber für Unterkünfte auf jeden Fall nicht, geschweige denn für Zeltplätze, die sind mir zu teuer, da achte ich sehr auf’s Geld und auch die Tour wollte ich eigentlich low-budget angehen. Ich bin zwar ein Gearjunkie, aber alles andere darf dann kein Geld kosten. Ich habe früh angefangen irgendwo draußen zu schlafen, bin halt auch manchmal während der Schulzeit einfach zum Liebnitzsee gefahren und hab dort meine Hängematte aufgebaut und einfach eine Nacht geschlafen und bin dann am Morgen schnell zur Schule. Dadurch bin ich glaube ein bisschen abgehärtet und hab halt das Vertrauen in die Menschheit, dass nichts passiert.  

In Belgien bin ich auf den Berg rauf und hatte einen wunderschönen Sonnenuntergang und wollte dort mein Zelt aufbauen. Dann kam da ein Auto vorgefahren und ich dachte, oh nee, jetzt ein Bauer, der schimpft mit mir.  Das war ein Einheimischer, der einfach nur schauen wollte, ob man da gut Paragleiten kann. Dann kamen wir ins Gespräch, und er meinte, er sei schon mal nach Japan gefahren mit dem Rad und er kennt die Situation und ob ich nicht mit ihm zu ihm nach Hause kommen möchte, seine Familie kommt auch bald nach Hause. Sie haben mir Essen gekocht und ich durfte in einem zweites Häuschen auf dem Grundstück schlafen. Am nächsten Tag gab es Croissants zum Frühstück, was bei meinem low-budget schon richtig Luxus war. Ich habe gefragt, ob ich noch einen Tag bleiben darf und regenerieren darf. An dem Tag habe ich mit seinem kleinen Kind gespielt, zwar gab es eine sprachliche Barriere, das kleine Kind konnte kein Englisch und ich auch nicht wirklich gut, aber es hat trotzdem irgendwie gepasst.

Ein Nachteil an einer Radreise ist, dass man halt Gepäck hat, was man nicht irgendwo stehen lassen kann, um dann irgendwie noch die Stadt zu erkunden, man muss halt immer das Rad dabei haben. Meine Mutter hatte aber angeboten, mir ein Airbnb zu mieten, weil ich sonst Städte eher meide und nur schnell durch sie hindurch fahre. Aber in Paris habe ich mir einen Airbnb gemietet für eine Nacht und habe in der Nacht dann Paris erkundet und bin mit der Metro gefahren und eineinhalb Stunden am Eiffelturm angestanden. Eigentlich war er ab der dritten Etage ausgebucht, aber kurz vorher haben sie die Etage wieder geöffnet – dann durfte ich auch mal ein bisschen Treppen steigen, mal ein bisschen andere Bewegung für den Körper, mit meinen Radschuhen habe ich dann Paris erkundet. In Bordeaux, da habe ich mir dann tatsächlich auch vier Tage Zeit gelassen, da kam dann meine Freundin mit dem Flugzeug und wir haben gemeinsam Zeit verbracht und Bordeaux erkundet.

Wie viele Tage warst du dann insgesamt unterwegs? 

Ich war 68 Tage unterwegs und hatte am Ende 6200 Kilometer. Im Sommer davor habe im beim Triathlon von Jonas Deichmann einen Tag mitgemacht. Dafür habe ich nicht so viel trainiert und danach ist mein Körper total runtergefahren, sodass ich den Husten meiner Schwester aufgenommen habe. Das ging dann nicht weg, sodass ich den Sommerlang Husten hatte und so bin ich geschwächt in die Tour gestartet. Ich war noch krank und ich glaube das war nicht so gut. Es hat mir viel Energie geraubt  und ab Amsterdam habe ich auch Ohrenschmerzen bekommen auf einem Ohr. Es wurde immer schlimmer und ich habe irgendwann nichts mehr auf dem linken Ohr gehört. Das ging dann ganz Spanien durch und dann bin ich halt mal in Porto zum Arzt gegangen.  Es stellt sich heraus, ich hatte eine Mittelohrentzündung, die aber nicht weh tat. Ich hatte dann einfach nichts mehr gehört auf dem Ohr. Meine Nasennebenhöhlen waren zu. Ich habe dann viele Medikamente bekommen, sei es Nasenspülungen, irgendwelche Tropfen und Tabletten, Antibiotika. Ich glaube in sich haben die Medikamente 50 Euro gekostet und der Halsnasenohrenarzt auch nochmal 95€, was halt extrem viel war.  

Und da kommen wir zur nächsten großen Herausforderung, dass ich vor der Tour nicht wirklich eine Auslandskrankenversicherung gefunden habe.  Kurz vor Niederlande habe ich dann endlich eine gefunden, die ich mir auch gekauft habe. Normalerweise kostet eine Auslandskrankenversicherung 20 Euro im Jahr, aber die Reise geht alle nur bis 50 Tage. Ich habe mir eigentlich vorgenommen, die Reise online zu posten, jeden Tag einen Bericht zu schreiben, Fotos hochzuladen.  Weshalb ich ja nicht einfach sagen kann, ok, ich kaufe jetzt mir die für 20 Euro und sage einfach, ich bin erst 40 Tage unterwegs.  Und man musste dann bei der Auslandskrankenversicherung für 2,30 Euro am Tag die kaufen. Also ich habe dann mir vor einem Jahr, also 800 Euro musste ich dann dafür blechen. Aber beim HNO hat die Auslandskrankenversicherung eingegriffen und dann habe ich meine 95 Euro wiederbekommen. 

Ich war dann sehr stolz darauf, dass ich es mir doch dann gekauft habe. Aber ja, genau, das war auch eine Herausforderung, jeden Tag einen Bericht hochzuladen.  Ich habe am Anfang mir vorgenommen, jeden Tag ein Reel zu machen, wo ich dann auch spreche. Das habe ich auf Instagram schon mal gesehen und habe auch den ersten Tag viel in die Kamera gesprochen.  Das kam mir aber so komisch bevor, dass ich es nach dem zweiten Tag dann gelassen habe. Ich habe LHS, also Leserrechtscheibschwäche und ich mag eigentlich überhaupt gar kein Schreiben und Lesen. Und dann habe ich Chat-GPT verwendet, um mir meine Tagesberichte zu schreiben. Dann habe ich ihm immer meistens eine 4 Minuten Audio gegeben, wo er dann zusammengefasst hat den Tag und ich das dann bei Instagram hochladen konnte.  

Du hast jetzt relativ lange auch über dein Kranksein während der Tour geredet.  Würdest du sagen, das war schon somit deine größte Herausforderung oder war das halt die Mischung aus allem? Komm’ ich von A nach B, wo besorge ich das Essen, wo schlafe ich und so weiter? 

Also, Essen und Schlafen war keine Herausforderung. Was halt wirklich die größte Herausforderung war, war glaube ich, dass die Krankheit sehr viel gezerrt hat.  Aber in dem Moment war mir das nicht so bewusst, glaube ich.

Du warst ja jetzt mehrere Monate ganz alleine unterwegs – wie war das so für dich? 

Das Alleine-Sein war auch eine sehr große Herausforderung für mich. Es geht, mal so 7 Tage eine Tour zu machen und alleine zu sein, das ist voll in Ordnung.  Aber ich glaube, es ist halt wunderschön, wenn man auch jemanden hat, mit dem man alles teilen kann. Ich habe zwar alles auf Instagram geteilt, aber da habe ich mal so einen Daumen hoch  oder einen Like bekommen oder mal einen Kommentar. Da kam halt das Feedback immer erst super spät und wenn man halt mit jemandem zusammen  ist, glaube ich, bekommt man halt Feedback sofort.  Was halt auch wunderschön war ist, dass ich 3 Tage mit jemanden zusammengefahren bin. Da habe ich Max getroffen und wir haben ein bisschen gequatscht und dann haben wir uns gesagt, lass uns mal zusammenfahren. Wir haben viel zusammengeteilt, ich habe da das erste Mal irgendwie am Tag Pausen gemacht. Ich bin sonst mal jeden Tag durchgefahren. 

Der Abend war atemberaubend, als wir dann halt irgendwo an der Ruine ankamen und meinten so, ok, wir bleiben nur kurz hier, wir schauen uns das an und wenn es vielleicht schön ist,  dann können wir ja auch hier schlafen. Genau in dem Moment waren wir dann so am Wasser kurz vor Spanien – und auf einmal waren Delfine am Wasser. Mein Englisch ist zwar nicht das beste, aber wir haben trotzdem zusammen gelacht und es war einfach wunderschön, mir kamen fast die Tränen. Und wenn man die ganze Zeit alleine wäre, wäre es nicht so schön gewesen.

Was würdest du jungen Menschen oder Menschen meinen, die sowas auch unternehmen wollen? Hast du Top 3 Tipps, denen du ihnen mit auf den Weg gehen würdest?

Ja, ich würde einfach sagen, einfach mal anfangen und machen. Nicht so viel planen, einfach losfahren.  Ja, man soll schon schauen, was man für Equipment hat, aber man braucht nicht das beste Equipment. Es geht auch mit günstigem Equipment und man muss nicht immer draußen schlafen. Man kann ja auch erst mal klein anfangen und irgendwo sich eine Unterkunft holen. 

Vielen Dank, dass du die Zeit genommen hast.

Gerne. 

☀️Sommerball 2025

2

Der erste Sommerball (von Schülern für Schüler organisiert!) war ein großer Erfolg.

Ein zugegeben sehr heißer Samstagabend wurde im Audimax bei Live Musik, Buffet und Ball-Atmosphäre verbracht. Von Jung bis Alt – 7. bis 13. Klässler kamen alle auf ihre Kosten.

Um 17:30 begann der Einlass, circa 80 Personen sollten sich insgesamt einfinden.
Das am Tage zuvor geschmückte Audimax blühte dann wortwörtlich in pink-sommerlichen Tönen.
Für Live Musik sorgten zuerst ein Teil der Merian-Band mit Iris (GooGooDolls), Seven Nation Army (White Stripes) und Shallow (Lady GaGa) — bis die gesamte Band Dancing in the Moonlight (Toploader) und I‘ll be here for you (The Rembrandts) performte.
Schlussendlich gab FloVince eine etwas längere Setlist zum Besten, u.A. Condemnation (Red Hot Chili Peppers), I just can‘t get enough (Depeche Mode) oder Home (Matthew Hall).

Dazwischen ließ man sich ausgelassen auf der Tanzfläche vor der Bühne aus, bis sich der Abend gegen 23:30 Uhr dem Ende zuneigte.

Das sagen die Gäste:

,,Es war sehr schön‘‘

,,Ich habe den Abend sehr genossen. Danke dafür, es war grandios!‘‘

,,Das habt ihr großartig umgesetzt. Von den Mocktails bis hin zur Deko und Musik… toll!‘‘

Modetrend oder Mentalitätswandel?

1

Samstagnachmittag in Berlin. Die Sonne kämpft sich zaghaft durch die grauen Wolken, aber auf ein Leuchten ist immer Verlass. Die Schaufenster der Stadt strahlen hell und das egal zu welcher Tageszeit. Darin, wie bunte Farbtupfer, die neuesten Kollektionen. Kleider, die eine stille, aber unmissverständliche Botschaft aussenden: „Du brauchst mich. Dein Leben wird besser durch mich.“ Und wer könnte widersprechen, in einer Welt, in der ein neues Outfit oft wie ein unbeschriebenes Blatt erscheint, die Möglichkeit sich neu zu erfinden, seine Selbstwahrnehmung zu verändern, immer und immer wieder?

Doch in letzter Zeit, inmitten all der trendigen Tops und perfekt drapierten Stoffe, drängt sich eine Frage auf die so nervig ist wie ein Ohrwurm eines Songs, den man eigentlich gar nicht mag: Sind wir nicht kollektiv ein wenig… abhängig geworden? Abhängig von der ständigen Zufuhr des Neuen, dem prickelnden Gefühl des gerade Erworbenen, dem vermeintlichen „Must-Have“ eines jeden Trends? Ein Blick in die Friedrichstraße genügt um zahlreiche Menschen zu beobachten, die mit prall gefüllten Tüten aus den Geschäften kommen. Ist es tatsächlich die tiefe Freude am Besitz, die sie antreibt, oder vielmehr die flüchtige Genugtuung, die so schnell verblasst, wie das Knistern des Bons, den man hastig mit in die 10-Cent-Papiertüte schiebt? Dieses kurzzeitige Hochgefühl, das unausweichlich dem nächsten Verlangen weicht, sobald das Preisschild entfernt und das neue Stück in den bereits gut gefüllten Schrank verstaut wurde. Und so beginnt der Kreislauf von neuem. Fühlt sich so endlos an… Auch wenn der Schrank es leider nicht ist.

Nun, es gibt da aber noch etwas anderes zu beobachten. Da ist diese unübersehbare Neigung hin zum Secondhand. Vintage.Plötzlich wird das, was einst als pragmatische Lösung galt, zum stilistischen Statement. Ein Ausdruck von Nachhaltigkeitsbestreben, von dem Wunsch nach Individualität, von einem reflektierteren Umgang mit Ressourcen. „The 90s are back bitch!“ könnte man fast als Schlachtruf einer neuen Konsumära bezeichnen. Berlins Secondhand-Handel boomt. In den vergangenen Jahren hat sich die Bewegung, Kleidung gebraucht zu kaufen, auch in den Modetrends der Jugend etabliert und ist kaum mehr wegzudenken. Vintage ist „in“, und die Leidenschaft, Schmuckstücke aus vergangenen Zeiten auf dem Flohmarkt oder im Netz zu ergattern, hat einen Großteil der Berliner Jugend infiziert. Und wer keine Lust auf Flohmarktgänge hat, kein Problem, Vintage Läden gibt es genug! Es hat etwas Anziehendes, durch die sorgfältig geordneten Läden in den charmanten Vierteln der Stadt zu streifen, Geschichten in abgetragenen Stoffen zu entdecken und einzigartige Stücke zu finden, die sich erfrischenderweise, von der uniformen Masseabheben. Dass die Kleidung zuvor schon einmal getragen wurde, ist zweitrangig. Einzigartigkeit steht im Mittelpunkt!

Ja, ist das denn nun tatsächlich ein Ausbruch aus dem allgegenwärtigen Konsumkreislauf? Oder erlebt man hier lediglich einen Wechsel des „Schauplatzes der Begierde“? Kleidung ein zweites Leben zu geben, ist grundsätzlich eine begrüßenswerte Entwicklung, jedoch lassen sich auch hier Tendenzen des Überkonsums beobachten, wenn auch hier gilt: kaufen, kaufen, kaufen.

Auch im Secondhand-Bereich locken ausgewählte Kollektionen und gefragte Stücke,die genau den Nerv der Zeit, aka den Nerv des Insta-Algorithmus, treffen. Die Ähnlichkeit zur Konsumgesellschaft der konventionellen Kleidungsbranche ist unübersehbar.

Die gleichen psychologischen Mechanismen scheinen auf subtile Weise zu bleiben: die ständige Angst, etwas zu verpassen, das unterschwellige Bedürfnis nach dem Besonderen, dem Objekt, das niemand sonst hat.

Und wirtschaftlich? Naja, was einst eine Bewegung von unten war, professionalisiert und kommerzialisiert sich weiter und weiter. Mächtige Online-Plattformen für gebrauchte Mode entstehen, mit Preisgestaltungen, die sich kaum von Neuware unterscheiden. Flohmärkte, überflutet von kommerziellen Ständen, deren Betreiber wahrscheinlich genauso viel soziale Medien konsumieren wie die Jugend unserer Gesellschaft, um eine solche Treffgenauigkeit der Trends auf ihren Tischen zu erzielen. Handelt es sich hierbei noch um eine echte Rebellion gegen den Konsum von Fast Fashion oder um eine ausgeklügelte Strategie, dem Konsumenten auf einem neuen Weg das Geld aus der Tasche zu ziehen?

Es stellt sich die Frage: Ist eine nachhaltige Veränderung des Konsumverhaltens überhaupt möglich, solange die eigentliche Verlockung das permanente „Neue“ ist? Solange Trends schneller entstehen und wieder verschwinden als Fahrräder an Berliner Bahnhöfen? Ist Secondhand die ersehnte Antwort oder lediglich ein weiteres Symptom einer scheinbar unstillbaren Sehnsucht nach… etwas Unbestimmtem?

Vielleicht liegt der eigentliche Wendepunkt nicht in der Art der erworbenen Güter, sondern vielmehr in der Art und Weise, wie wir ihren Wert und unsere Beziehung zu ihnen definieren. Ob fabrikneu oder mit schonmal-in-den-90s-in Charme, vielleicht wäre es heilsam, sich häufiger zu fragen: Erfülle ich damit ein tatsächliches Bedürfnis? Trägt es zu meinem Wohlbefinden bei? Oder ist es lediglich ein weiterer, unbewusster Versuch, eine innere Leere zu bekleiden, die weit tiefer reicht als ein überfüllter Kleiderschrank? Eine Hoffnung auf eine nachfolgende Generation, die Mode weniger als vergängliches Konsumgut, sondern vielmehr als Ausdruck von Individualität und gelebter Geschichte betrachtet, bleibt.

Tja, und so geht die Suche weiter. Nach dem perfekten Kleidungsstück – und vielleicht auch nach einem tieferen Verständnis für die eigenen Motive in dieser schnelllebigen, konsumorientierten Welt.
Denn letztendlich scheint die entscheidende Frage weniger zu lauten, was wir tragen, sondern vielmehr, wer wir sind, während wir es tun.

von Francesca Schneider

Girl’s Day im Bundeskanzleramt: Ein unvergesslicher Tag für unsere Schule

0

Was war wohl das Highlight der Merian im April? 

Hier kommt´s: unsere Schule wurde ausgewählt, um am diesjährigen Girls‘ Day im Bundeskanzleramt in Berlin teilzunehmen. Cool oder? Und genau das war es auch für die acht Schülerinnen, die am 03. April 2025 die Chance hatten, hautnah in die Welt der MINT-Berufe einzutauchen und sogar Bundeskanzler Olaf Scholz zu treffen!

Was ist eigentlich der Girls‘ Day?

Der Girls‘ Day ist ein bundesweiter Aktionstag, der Mädchen ab der 5. Klasse die Möglichkeit gibt, Berufe kennenzulernen, in denen Frauen eher unterrepräsentiert sind – vor allem in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). 

Ziel ist es, Mädchen für diese spannenden Felder zu begeistern und ihnen neue Perspektiven für ihre berufliche Zukunft aufzuzeigen.

Unsere Schule mittendrin 

Dass unsere Schule für diesen besonderen Tag ausgewählt wurde, ist echt der Hammer! Nur drei Berliner Schulen wurden ins Bundeskanzleramt eingeladen und wir waren eine davon 😉

Es zeigt, dass wir als Schule engagiert sind, unseren Schülerinnen alle Türen für ihre Zukunft offenzuhalten und ihnen vielfältige Erfahrungen zu ermöglichen. So eine Chance bekommt man schließlich nicht alle Tage.

Einblicke, der Kanzler und ganz viel Aufregung

Eine unserer Schülerinnen war live dabei und hat uns erzählt, wie ihr Vormittag im Bundeskanzleramt war: „Es gab acht verschiedene Stationen, an denen wir jeweils 20 Minuten Zeit hatten, um uns über unterschiedliche MINT-Berufe zu informieren. Die vierte Runde war dann etwas länger, weil wir uns auf das Gespräch mit Herrn Scholz vorbereiten sollten.“

Nach einer kurzen Pause kam dann das absolute Highlight: Bundeskanzler Olaf Scholz traf ein. Zuerst gab es ein gemeinsames Gruppenfoto – ein unvergessliches Andenken an diesen besonderen Tag. Anschließend begleitete der Bundeskanzler die Mädchen bei einem ca. 25-minütigen Rundgang durch den MINT-Erlebnis-Parcours mit acht Ständen. Jede Station wurde von einer anwesenden Schülerin vorgestellt, während der Bundeskanzler und Marc Reinhardt (Präsident der Initiative D21, einem Netzwerk für die digitale Gesellschaft) aufmerksam zuhörten.

Auch Lena-Sophie Müller, die Geschäftsführerin der Initiative D21, richtete eine Ansprache an die Teilnehmerinnen und betonte die Wichtigkeit des Girls‘ Day. Ein weiterer Höhepunkt war die anschließende Ansprache und die Verleihung des Girls‘ Day-Preises durch den Bundeskanzler selbst.

Unsere Schülerin vom Vormittag war natürlich aufgeregt, aber sie erzählt: „Die Leute dort waren super nett und hilfsbereit. Es hat mega viel Spaß gemacht und alles war total verständlich – einfach perfekt!“ An jedem Stand war ein Mädchen von einer anderen Schule vertreten und hat ca. eine Minute lang über das jeweilige Thema gesprochen.

Mehr als nur MINT: Eine Hausführung und weitere Entdeckungen

Ein weiteres Highlight war die Hausführung, bei der den Mädchen viele interessante Einblicke in die Räumlichkeiten und die Arbeit des Bundeskanzleramts gegeben wurden. „Das war auch total spannend“, schwärmt unsere Schülerin.

Nach den ersten vier Stationen am Vormittag erkundeten die Mädchen am Nachmittag in weiteren vier Runden noch mehr spannende MINT-Felder. Am Ende des Tages hatten alle die Möglichkeit, Feedbackbögen auszufüllen und erhielten kleine Give-aways von den beteiligten Unternehmen als schöne Erinnerung an diesen inspirierenden Tag.

Warum das Ganze so toll ist

Der Girls‘ Day ist eine fantastische Sache, weil er Mädchen die Möglichkeit gibt, Berufe kennenzulernen, an die sie vielleicht vorher nicht gedacht hätten. Er räumt mit Klischees auf und zeigt, wie vielfältig und spannend MINT-Berufe sein können. Die persönliche Begegnung mit Expertinnen und Experten und vielleicht sogar mit einer so wichtigen Person wie dem Bundeskanzler ist natürlich ein unvergessliches Erlebnis und kann eine echte Inspiration für die Zukunft sein.

Unsere Schülerin fasst es perfekt zusammen: „Allgemein fand ich es super gut gemacht und die MINT-Berufe echt Klasse!“

Lasst uns stolz darauf sein, dass unsere Schule beim Girls‘ Day dabei war. Wer weiß, vielleicht inspiriert dieser Tag ja einige von uns, in Zukunft selbst in einem MINT-Beruf durchzustarten!

von Francesca Schneider