21, November, 2024
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Romeo und Julia – Liebe ist Alles

Eine Rezension von Antonia Deneke

Musik ertönt. Der Vorhang geht auf. In der Mitte der Bühne liegen zwei Menschen wie tot unter einem Tuch. Drumherum, nur spärlich beleuchtet, stehen Menschen und singen. Aus dem Dunkeln kommt Pater Lorenzo hervor und singt das Einstiegslied „Kein Wort tut so weh, wie vorbei“. Ich sitze im prallvollen Theater des Westens und schaue mir das Romeo und Julia Musical an. Romeo Montague, gespielt von Paul Csitkovics, singt von einer „Rosalinde“ und schüttet den Zuschauern sein gebrochenes Herz aus. Seine Freunde Benvolio und Mercutio, gespielt von Edwin Parzefall und Samuel Franco, unterbrechen ihn und überreden ihn, sich zum Ball der Capulets, einer verfeindeten Familie, zu schleichen. Unterwegs erzählt Mercutio in einem Lied von seinen beängstigenden Träumen. Angekommen beim Hause Capulet, wo schon ausgelassene Stimmung herrscht, mischen sich die drei Freunde unter die Menge. Doch Tybalt, Julias Cousin, gespielt von Edward R. Serban, bemerkt sie. Auf dem Ball lernt Romeo, Julia kennen, gespielt von Yasmina Hempel. Julia ist zuerst schüchtern und flüchtet vor Romeo. Doch beide sind auf den ersten Blick verliebt. In den nächsten Tagen muss Julia immer zu an Romeo denken. Sie steht gerade auf dem Balkon und drückt ihre Sehnsucht in einem Monolog aus. Romeo hört das und gibt sich zu erkennen. Die beiden gestehen sich ihre Liebe im Gesang. Romeos Freunde bemerken, dass er diesen Abend nicht nach Hause gekommen ist. Mercutio singt das Lied „Kopf sei still“ in dem offenbart wird, dass Mercutio in seinen Freund Romeo verliebt ist. Benvolio kommt mit einem Brief von Tybalt, der an Romeo adressiert ist. Er fordert ihn zum Duell. Als Romeo zurück kommt, ist es schon morgen. Seine Freunde verspotten ihn, weil er letzten Abend weg war. Zur gleichen Zeit beschließt Julia, Romeo ein Zeichen zu senden in Form eines Rings, den die Amme überbringt. Sie und Romeo haben beschlossen, heimlich zu heiraten. Die Amme, gespielt von Steffi Irmen, überbringt den Ring dem überglücklichen Romeo. Romeo eilt in die Kirche und trifft seinem Freund, Pater Lorenzo. Er bittet ihn, sie beide zu vermählen. Der Pater stimmt zu und das Drama nimmt seinen Lauf – in einem spannenden Fechtduell tötet Romeo kurze Zeit später unter unglücklichen Umständen Tybalt. Zur Strafe wird er aus Verona verbannt und versteckt sich bei Pater Lorenzo. Julia ist zutiefst schockiert und traurig, als sie es erfährt. In einem Lied schwört sie Romeo ewige Liebe. In aller Heimlichkeit schleicht sich Romeo zu Julia und tröstet sie. Am nächsten Morgen verlässt Romeo endgültig die Stadt. Julias Eltern verstehen ihre Trauer jedoch falsch und beschließen sie mit einem reichen Grafen zu verheiraten. In ihrer Verzweiflung kommt Julia zu Pater Lorenzo. Sie würde alles tun, um mit Romeo zu flüchten und nicht zu heiraten, sogar sich umbringen. Julia und der Pater schmieden einen Plan. Doch der Plan geht auf tragische Weise schief. Am Ende zeigt sich das Bühnenbild, das wir auch am Anfang gesehen haben; zwei Menschen liegen tot unter einem Tuch, und alles wird schwarz. Zum Schluss kommen alle Schauspieler auf die Bühne und singen gemeinsam den Titelsong „Liebe ist alles“. Die Zuschauer sind ergriffen und begeistert. Die Mischung aus zeitgenössischem Tanz, den Liedern und originalen Shakespeare-Zitaten machen dieses Musical zu einem ganz besonderen Abend. Sehr gelungen wurde der alte Stoff von den Regisseuren Peter Plate und Ulf Sommer neu interpretiert. Besonders schön fand ich die Lieder, es sind insgesamt 25, auch wenn sie im Stil ähnlich wie in „Kudamm 56“ verfasst wurden. Ich würde dieses Musical Familien, Schulklassen und Kulturliebhabern empfehlen.

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