In der letzen Monaten gab es nur ein einziges Thema; es hält unsere Gesellschaft im Bann und dominiert die komplette Medienlandschaft. Sollte man sich aber in der Gaming Szene umhören, ist das Hauptthema ein ganz anderes. Ein Spiel, welches leichthin die gleiche Relevanz wie das Virus erreicht. Dieses Spiel heißt Animal Crossing New Horizons. Zumindest für einige sollten die Animal Crossing-Spiele bereits ein Begriff sein. Diese werden seit der Gamecube-Ära für jede relevante Nintendo-Konsole released. Animal Crossing sind recht simple Life Sim Games mit einfachem Feedback-Loop, Angeln/Insekten fangen, diese verkaufen, Schulden abbezahlen, wiederhohlen. Derlei entspannendes Gameplay macht diese Spiele zur idealen Erholung nach einem stressigen Tag.
Das Haupt-Feature der Serie ist das in Echtzeit ablaufende Spielgeschehen. Das heißt: An einem Tag gibt es nur eine bestimmte Anzahl an Dingen, die man tun kann, und Gebäude brauchen Zeit, bis sie fertig gebaut werden können. Dadurch wurde diese Mechanik oft als ,schlechtes‘ Gamedesign gesehen, unter anderem auch – ich gebe es zu – von mir. Jedoch wird gegen diese Entscheidung in New Horizons gearbeitet: mithilfe der sog. Nook-Meilen. Diese sind eine Art Erfahrungssystem, um kleine Aufgaben zu belohnen, wie 5 Fische zu fangen oder 20 Einheiten Unkraut zu verkaufen. Nook-Meilen kann man gegen Prämien eintauschen, um mehr Inventar-Slots, neue Crafting-Rezepte, mehr Frisuren oder Meilentickets zu erhalten. Tickets kann man am Flughafen abgeben und wird von dort auf zufällige Inseln geflogen. Dort kann man alles, was es auch auf der Hauptinsel gibt: mit noch einigen Vorteilen. Teilweise findet man nicht heimische Früchte, die man mitnehmen und anpflanzen kann oder gelangt auf die super seltene Vogelspinneninsel.
Durch den neuen Feedback-Loop ist New Horizons unglaublich motivierend; so ertappte ich mich ständig selbst bei Sätzen wie „Nur noch eine Aufgabe…“ oder „Okay ich mach nur noch das…“. Dieses Spiel zieht einen mit seinem Charme in einen unglaublich festen Bann, dem man nur schwer entkommt. Auch dieser Beitrag verspätete sich um mehrere Tage, da ich dieses Spiel spiele und also „Besseres zu tun“ hatte. Mit einem sehr belohnenden Gameplay und dem Online Multiplayer, der gute Server bietet, ist Animal Crossing die Socializing Möglichkeit und Beschäftigungstherapie der aktuellen Lage. Dieser unfassbar gut getimte Release kann eigentlich nur ein schlechter Scherz des Schicksals sein. Dadurch hat Nintendo schier unglaubliche Verkaufszahlen erreicht, mit allein 1,1 Mio. Verkäufen in den ersten drei Tagen in Japan: Man hatte also genau das richtige Spiel zur richtigen Zeit.