29, März, 2024
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Coronakrise: Was denken Schüler über das Virus?

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Politische Rede von Milan Schauer (10.2)

Sehr geehrte Damen und Herren im Bundestag,

die Corona-Krise bringt viele Probleme mit sich. Die ganze Welt ist in Alarmbereitschaft. Ausgangssperren und Quarantäne gehören zurzeit zum Alltag. Es ist eine immense Aufgabe für alle. Aktuelle Nachrichten handeln ausschließlich von einem Thema. Doch ist die Corona-Krise der einzige Grund oder zeigt sie nur, wo die Probleme liegen?

Wir in Deutschland sind glücklich über eine schnelle finanzielle Unterstützung von Unternehmen, welche von der Krise besonders getroffen sind. Restaurants, Kaffees, Friseur-Salons und unzählige andere Geschäfte mussten schließen. Tausende müssen zu Hause bleiben. Manche können dort arbeiten, doch viele nicht. Viele mussten ihren Job aufgeben. Doch die finanzielle Unterstützung aller ist in Deutschland gesichert. Aber auch um die medizinische sowie Lebensmittel-Versorgung muss man sich hier keine Sorgen machen: Hamsterkäufe sind völlig sinnlos und rücksichtslos.

Der größte Dank geht an die, die jeden Tag zur Arbeit gehen um das Land am Laufen zu halten. So sieht das in Deutschland aus. Doch wie ist das in anderen Ländern? Im Ausbruchsland China wurde der Virus überwiegend wieder eingedämmt. Ein paar Tage nach dem ersten Auftreten des Virus wurden riesige Gefahrenstädte abgeschlossen. Niemand kam mehr raus oder rein. Alles war unter Quarantäne. Durch solche drastischen Maßnahmen konnte das Virus unter Kontrolle gebracht werden. Ein weiterer wichtiger Faktor war die Auswertung von Kontaktdaten der infizierten Personen. Durch das ständige Überwachen der Bürger geht das Ausfindigmachen von Kontaktpersonen schnell und ohne große Komplikationen. In Deutschland ist
eine ständige Überwachung der Bürger durch das Persönlichkeitsrecht im Grundgesetz verboten. Das ist auch gut so. Doch wäre es nicht sinnvoll, in einer solchen lebensgefährlichen Notlage, die Handydaten Infizierter zu nutzen um mögliche andere Infizierte zu identifizieren? Das sollte doch selbstverständlich sein. Stattdessen wird nur darüber diskutiert, statt schnell Maßnahmen zu entwickeln.

Und niemand möchte was ändern. Das führt uns zu einem nächsten Problem. Die deutsche Regierung möchte keine drastischen Maßnahmen einsetzen, um das Virus einzudämmen. Sie hat Angst, das Vertrauen und somit Wählerzahlen zu verlieren. Dieses Problem löst die Regierung ganz einfach: Sie macht es zur Ländersache. Die einzelnen Bundesländer entscheiden jetzt, was sie für Maßnahmen einsetzen. Wer eine Maßnahme einsetzt, gilt als Vorreiter. Der Rest zieht meistens nach. Das passiert, obwohl viele Politiker immer wieder davon reden, enger zusammen zu arbeiten. Umgesetzt wird das nicht.

Ein ähnliches Problem gibt es auch auf EU-Ebene. Es wird zwar oft davon geredet, eine EU weite Lösung zu entwickeln und zusammen zu arbeiten. Am Ende beginnt doch jedes Land alleine den Kampf gegen das Virus. Das ist oft so in der EU. Besonders die ärmeren EU-Mitgliedsstaaten, wo die Ausbreitung rasend schnell geht und das Gesundheitssystem kollabiert, brauchen jetzt die Unterstützung der EU. Italien hat beispielsweise einen EU-Kredit vorgeschlagen. Das würde Italien viel helfen und am Ende nicht so viel kosten. Doch Deutschland stimmte dagegen. Es befürchten eine Verschuldung. Somit verweigern es die finanzielle Hilfe eines Mitgliedsstaates. Ist das nicht der Zweck der Europäischen Union?

Das Problem wird erst recht schlimmer, wenn sich das Virus in Entwicklungsländern mit einem schwachen Gesundheitssystem ausbreitet. Diese könnten eine extrem hohe Sterberate davontragen und eine große Wirtschaftskrise hervorrufen. Nachdem in Indien teilweise Ausgangsperren ausgehängt wurden und keine Verkehrsmittel mehr fuhren, sind tausende Tagelöhner ohne Geld umhergeirrt. Auf eng besiedelten Räumen ist die
Ausbreitung fast nicht mehr zu stoppen. In Flüchtlingslagern könnte es zu vielen Toten kommen. Die EU hilft da nicht. Die 42.000 Flüchtlinge auf Lesbos, welche unter menschenunwürdigen Lebensumständen wohnen, will die EU nicht aufnehmen, da sie Angst vor einer Flüchtlingskrise wie 2015 hat. Hierbei sorgt die in Geld badende EU dafür, dass tausende Flüchtlinge, die nichts haben, auch nichts bekommen und keine Chance haben, der Corona-Krise zu entkommen.

Der unsolidarische, rücksichtslose Kampf untereinander, die Schuldzuweisung, die fehlende Zusammenarbeit sind nur ein kleiner Teil der Probleme, die die Corona-Krise aufzeigt. Sie zeigt aber wie die Welt funktioniert. Die reichen Länder denken nur an sich, reden davon den ärmeren zu helfen und unternehmen dann doch nichts. Und das ist
ein Problem. Deswegen fordere ich mehr Unterstützung und Zusammenarbeit für stark betroffene EU-Länder und Entwicklungsländer!

 

Gedicht von Julia Schlonski (10.2)

Coronissmus

Ein trauriger Fremder steht da.
Mit wütenden Augen hinter mir her.
Zu mir sage ich, bleib lieber wach,
denn er läuft wie wild umher.

Jeder guckt jeden an, das ist doch nichts.
Ich gehe also weiter mit meinen Hamstern in der Tasche.
Ein Gefühl von üblen Bauchschmerzen liegt in meiner Todesasche.
Ich sollte für immer weg sein, ihm angesichts.

Corona flüstert er und ich dreh mich um.
Ich ahnte was und es geschah.
„Ihr verdammten Verseucher, kommt uns nicht zu nah!“

Ich fiel und sah nur schwarz.
Schwarz, die Farbe des Rassismus – die mich zu Boden trat.
Ich lache aus Lächerlichkeit Tag für Tag.

(Inspiriert an einem echten Vorfall, bei dem ein US-Amerikaner mit Äußerlichkeiten eines Asiaten, auf eine Gruppe junger Männer stieß, die ihn wegen der Pandemie rassistisch angingen und körperlich attackierten.)

 

Kurzgeschichte von Rik Gehlert (10.2)

Ich wache auf. Es stinkt nach Schweiß, aber das ist nicht der Grund meines Erwachens. Ich habe schon wieder diesen Albtraum. Das ist jetzt schon das sechste Mal, dass ich ihn träume. Immer derselbe Traum. Er beginnt damit, dass ich wie jeden morgen aufstehe und meine Morgenroutine vollziehe und dann losgehe.
Auf meinem Weg zur Schule begegne ich einer alten Dame, die Handschuhe trägt und ich wundere mich warum, denn das Wetter ist warm. Als ich in den Bus einsteige, staune ich noch mehr, denn er ist leer und wenn jemand einsteigt, trägt er oder sie immer so einen komischen Mundschutz. Ich denke: ,,Bestimmt ist wieder so ein Feiertag“, fahre aber trotzdem weiter. Man weiß ja nie. An der Schule angekommen, ist das Gebäude geschlossen. An der Tür steht:,, Wegen Corona geschlossen“.
,,Bestimmt ist das nur ein Unwetter oder so“, denke ich und fahre nach Hause. Als ich zu Hause bin, rufe ich sofort meinen Freund Felix an und frage ob, wir uns treffen können. Laut und hysterisch lacht er und sagt mit zitternder und ängstlicher Stimme: ,,Guter Witz“ und legt auf. Ich bin sehr verwundert. Ich schalte den Fernseher ein, um mich zu informieren. Es ist überall Thema Nummer eins: Corona ist kein Unwetter, es ist ein VIRUS.
Weltweit haben es schon fast eine Millionen Menschen. Ein großer Schock für mich. Alles ist abgesagt, Schule, Training, Prüfungen und vieles mehr. Krankenhäuser sind überfüllt. Die Wirtschaft bricht zusammen. Daraufhin muss ich mich erstmal setzen, falle aber im nächsten Moment in ein schwarzes Loch. Drei Sekunden später finde ich mich in einem Krankenbett wieder. Es geht mir augenscheinlich sehr schlecht. Das EKG piepst immer
langsamer. Dann gar nicht mehr und plötzlich wache ich in meinem Bett auf.
Ich gehe runter, ziehe mir die Schuhe an und denke dabei, wie scheiße es wäre, wenn es diese Situation wirklich geben würde. Es ist Montagmorgen und ich gehe zum Bus. Er ist leer. Ich frage den Busfahrer, was los ist. Er lacht traurig und zeigt mir den Vogel. Der Busfahrer fährt los und ich hole mein Handy raus, tippe auf Nachrichten und da steht es … 1 Millionen Infizierte …

 

(Ergebnisse einer Schreibkonferenz von Frau Speckmann)

Wie Nintendo schon wieder den Nerv der Zeit trifft

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In der letzen Monaten gab es nur ein einziges Thema; es hält unsere Gesellschaft im Bann und dominiert die komplette Medienlandschaft. Sollte man sich aber in der Gaming Szene umhören, ist das Hauptthema ein ganz anderes. Ein Spiel, welches leichthin die gleiche Relevanz wie das Virus erreicht. Dieses Spiel heißt Animal Crossing New Horizons. Zumindest für einige sollten die Animal Crossing-Spiele bereits ein Begriff sein. Diese werden seit der Gamecube-Ära für jede relevante Nintendo-Konsole released. Animal Crossing sind recht simple Life Sim Games mit einfachem Feedback-Loop, Angeln/Insekten fangen, diese verkaufen, Schulden abbezahlen, wiederhohlen. Derlei entspannendes Gameplay macht diese Spiele zur idealen Erholung nach einem stressigen Tag.

Das Haupt-Feature der Serie ist das in Echtzeit ablaufende Spielgeschehen. Das heißt: An einem Tag gibt es nur eine bestimmte Anzahl an Dingen, die man tun kann, und Gebäude brauchen Zeit, bis sie fertig gebaut werden können. Dadurch wurde diese Mechanik oft als ,schlechtes‘ Gamedesign gesehen, unter anderem auch – ich gebe es zu – von mir. Jedoch wird gegen diese Entscheidung in New Horizons gearbeitet: mithilfe der sog. Nook-Meilen. Diese sind eine Art Erfahrungssystem, um kleine Aufgaben zu belohnen, wie 5 Fische zu fangen oder 20 Einheiten Unkraut zu verkaufen. Nook-Meilen kann man gegen Prämien eintauschen, um mehr Inventar-Slots, neue Crafting-Rezepte, mehr Frisuren oder Meilentickets zu erhalten. Tickets kann man am Flughafen abgeben und wird von dort auf zufällige Inseln geflogen. Dort kann man alles, was es auch auf der Hauptinsel gibt: mit noch einigen Vorteilen. Teilweise findet man nicht heimische Früchte, die man mitnehmen und anpflanzen kann oder gelangt auf die super seltene Vogelspinneninsel.

Durch den neuen Feedback-Loop ist New Horizons unglaublich motivierend; so ertappte ich mich ständig selbst bei Sätzen wie „Nur noch eine Aufgabe…“ oder „Okay ich mach nur noch das…“. Dieses Spiel zieht einen mit seinem Charme in einen unglaublich festen Bann, dem man nur schwer entkommt. Auch dieser Beitrag verspätete sich um mehrere Tage, da ich dieses Spiel spiele und also „Besseres zu tun“ hatte. Mit einem sehr belohnenden Gameplay und dem Online Multiplayer, der gute Server bietet, ist Animal Crossing die Socializing Möglichkeit und Beschäftigungstherapie der aktuellen Lage. Dieser unfassbar gut getimte Release kann eigentlich nur ein schlechter Scherz des Schicksals sein. Dadurch hat Nintendo schier unglaubliche Verkaufszahlen erreicht, mit allein 1,1 Mio. Verkäufen in den ersten drei Tagen in Japan: Man hatte also genau das richtige Spiel zur richtigen Zeit.

 

Coronakrise: eine Gefahr für die Demokratie?

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Ein Kommentar

Man hört es. Man liest es. Man spürt es. Alle sind betroffen. Niemand kommt mehr an diesem Thema vorbei. Die Coronakrise ist bereits jetzt eines der größten globalen Phänomene und wird einmal in die Geschichtsbücher eingehen.

Im Dezember 2019 trat das Virus, welches für die Krankheit Covid-19 verantwortlich ist, erstmalig in der chinesischen Stadt Wuhan auf. Seither breitete es sich exponentiell auf der ganzen Welt aus. In Deutschland wurden wegen der Pandemie drastische Maßnahmen eingeführt. So sind nun bereits alle Schulen und Kitas geschlossen, in vielen Bundesländern wurden Ausgangsbeschränkungen durchgesetzt, Gottesdienste wurden unterbunden, die Berufsausübung wurde eingeschränkt und zum Teil untersagt. Bundeskanzlerin Merkel riet allen, ihre sozialen Kontakte soweit es geht zu minimieren und möglichst zu Hause zu bleiben. Der Hashtag #WirBleibenZuhause wurde in den letzten Tagen zu einem alltäglichen Gebrauch in den sozialen Medien. Es scheint, als seien alle einverstanden mit den neuen Maßnahmen und Einschränkungen in ihrem Leben. Scheinbar stehen viele hinter der Regierung und zu wenige beschweren sich.

 

Doch genau dies ist es, was mich so beunruhigt. Denn eigentlich gab es in letzter Zeit immer mehr Unzufriedenheit und Abneigung der deutschen Regierung gegenüber. Viele setzten kein Vertrauen mehr in Parteien und Politiker. Einige behaupteten sogar, wir leben in einer Art Scheindemokratie nach dem Motto „Wir nehmen deine Stimme und machen damit, was wir wollen“. Doch nun scheint sich niemand mehr der Regierung und deren Maßnahmen zu widersetzen. Alle sehnen sich nach klaren Ansagen von „Experten“ bzw. „Autoritäten“ und alle folgen gehorsam deren Anweisungen. Durch die Fülle an Informationen über das Coronavirus und auch einigen Falschinformationen entstehen oftmals panische Reflexe.

Der antike Philosoph Aristoteles beschrieb den Menschen als ein gemeinschaftsbildendes und gemeinschaftssuchendes Wesen, welches ohne sein Gegenüber nicht existieren kann. Und jetzt versucht die Regierung nach 2300 Jahren, diese Grundtatsache außer Kraft zu setzen. Selbst die über Jahrhunderte mühsam erkämpften Grundrechte werden von einem Tag auf den anderen aufgehoben: das Recht auf Versammlungsfreiheit, die Religionsfreiheit, das Recht auf Bildung, das Recht auf Freizügigkeit, die Freiheit von Lehre und Forschung, die Freiheit der Berufsausübung, die Gewerbefreiheit und die Reisefreiheit. Die Liste der betroffenen Grundgesetzartikel ist ewig lang.

Niemand schert sich um diejenigen, welche unter häuslicher Gewalt und Einsamkeit (hoch gesundheitsgefährdend) leiden, all jene, die um den Verlust ihrer Existenz bangen und kein komfortables Eigenheim besitzen. Obdachlose sind in Lebensgefahr, weil die Tafeln geschlossen haben, sie keine Gesundheitsversicherung haben und sich niemand mehr traut sich um sie zu kümmern. Und trotzdem heißt es „Menschenrecht gegen Menschenleben“: Entweder wir verhindern schlimmes Leid oder halten uns an die freiheitliche Grundordnung. Der Zweck soll die Mittel heiligen und da duldet die Politik auch keinen Widerspruch. Doch was überwiegt hier wirklich? Die Tatsache, dass 1,69 % (Stand: 18.04.2020 laut RKI) der gesamten deutschen Bevölkerung an einem Virus erkrankt sind, bei welchem viele noch nicht einmal spüren, dass sie infiziert sind und bis jetzt nur rund 3 % (Stand: 18.04.2020 laut RKI) der Infizierten gestorben sind oder, dass durch die enorme Einschränkung der Grundrechte und unserer gesamten Lebensweise Menschen um ihre Existenz bangen müssen, da ihnen verboten wurde zu arbeiten, sie anfangen unter Einsamkeit und Depressionen zu leiden, weil ihnen verboten wurde, ihre Freunde und Familie zu sehen und täglich nur noch darauf hoffen, dass die Regierung ihnen erlaubt, ihr natürliches und alltägliches Leben weiterführen zu können? Ist das noch Demokratie? Der Volkswille sollte durch die gewählten Volksvertreter umgesetzt werden. Doch stattdessen gilt nun: die Politiker handeln anhand dessen, was „richtig“ ist. Und was richtig ist, bestimmen die sogenannten „Experten“ wie der Virologe Christian Drosten. Dadurch lässt der Staat gar nicht erst zu, dass sich das Volk ein eigenes Bild der Situation machen und sich eine eigene Meinung bilden kann. Ihnen wird sofort gesagt, was zu tun ist, denn Experten haben ja dies behauptet. Leider gibt es auch unter den Experten unterschiedliche Ansichten darüber, wie zu handeln ist. Eigentlich sollte gelten „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“. Doch der Staat hat sich für „viel hilft viel“ entschieden, wozu er jedoch kein Recht hat. Im Moment probiert die Regierung alles Erdenkliche aus, in der Hoffnung, dass darunter eventuell die Lösung sein könnte. Und das alles auf Kosten der Bevölkerung, welche kein direktes Mitspracherecht hat. Natürlich ist es richtig, dass etwas getan werden muss. Falsch ist aber, wenn man denkt, dass alles getan werden muss. Die Aufgabe der demokratischen Politik ist Legitimität herzustellen, nicht ein vermeintliches Optimum anzustreben.

Wir als die Mehrheit haben einen Anspruch auf unsere Grundrechte und sollten nicht wie Kinder behandelt werden. Wir sollten auf unseren Rechten beharren, sie uns nicht einfach aus den Händen gleiten lassen und damit unsere ganze Gesellschaft zerstören. Denn der blinde Gehorsam gegenüber den Maßnahmen ist langfristig eine größere Bedrohung als die Krankheit selbst.

 

Autor: Anonym

Corona Alltag von Schülern (und Lehrern)

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In den letzten Wochen stieg die Zahl der mutmaßlich überforderten Schüler rapide an und das zeigt merklich Auswirkungen. Während der eine durch den Lagerkoller zum auf Hochtouren arbeitenden Hochleistungsschüler mutiert, wird der andere zum pizzafressenden Zocker. Worauf noch die unvermeidlichen Berge von Aufgaben folgen, welche einfach nicht kleiner werden, egal wie oft man sie auch anschaut – und die Lehrer:  machen die überhaupt irgendwas, außer Alibi-Aufgaben raussuchen?

Der Quarantäne Schock traf alle ziemlich plötzlich und jeder geht anders damit um. Aber was machen eigentlich die anderen Schüler während der Corona-Krise und was geht bei den Lehrern ab?

Vielen Dank an: Laura, Emil, Benjamin und Herrn Röcken für die Beteiligung am Video!

Album Review: Green Day – Father of all…

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Zur neuen Dekade meldet sich eine der berühmtesten Punk/Pop-Punk/Alternative Rock Bands mit ihrem 2019 angekündigten Album „Father of all…“ zurück. Die amerikanischen Musiker präsentieren eine 26 minütige Platte, die nach eigenen Worten unter anderem „100% Rock`n Roll“ enthalten soll. Aussagen, wie diese, waren im letzten Jahr Inhalt des Marketings, welches vor allem wegen dem billigen und eher unschönen Album-Cover viel Kritik abbekommen hatte. Das und die erstaunliche Kürze des Werkes lies schon früh ein Gefühl von Faulheit und Lustlosigkeit bei den Musikern erahnen. Doch nun zum musikalischen Material selbst. Schon genre-technisch hinterlässt Father of all… ein großes Fragezeichen. Es spielt vor allem bei den ersten zwei Singles „Father of all“ und „Fire, Ready, Aim“ mit Pop-Punk Elementen, ist aber immer wieder von verzerrten „Oh`s!“und „Ah`s!“ geprägt, welche sich durch alle 10 Songs hindurch ziehen. Generell wird viel an der Stimme des Sängers Billie Joe Armstrong gearbeitet, ein Prozess, der weder zu Green Day passt, noch sich gut anhören lässt. Zusammen mit plumpen, repetitiven Gitarren-Riffs und oberflächlichen Texten, welche hauptsächlich über das Leben als Teenager erzählen, wirken viele Songs, wie zum Beispiel „Stab you in the Heart“, welcher sich teilweise wie eine Parodie von 60`s Rock anhört, wie Hintergründe für eine Werbung eines Telefonanbieters. Außer der Produktion ist hier nichts besser als mittelmäßig. Zu Green Day`s Verteidigung ist wohl zu sagen, dass Father of all… ein sehr experimentelles Album darstellt, einen, für die Band noch neuen Sound bringt, im großen und ganzen dann aber doch nicht mehr ist, als eine halbe Stunde unspektakulärer und teils nerviger Pop-Rock. Alles in allem ist Father of all… wohl das musikalische Equivalent zu einer Facharbeit, die man in einer Stunde mal schnell so „hingeklatscht“ hat, und es ist vor allem ein Album, was sich mal so garnicht nach Green Day anhört.

 

Benjamins Album Bewertung:         3.5/10

 

©Die Rechte für das Albumcover liegen bei Warner Brothers Music

Unsere korrupte Gesellschaft

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In „Collateral Murder“ werden, wie der Name schon sagt, unschuldige Menschen getötet, durch die Armee der USA. Dazu später mehr.

Nachdem die Whistleblowerin Chelsea Manning (damals noch Bradley Manning) 2010 zusammen mit WikiLeaks geheime Dateien der US-Amerikanischen Armee über Kriegsverbrechen der USA veröffentlicht hatte, wurde diese in 19 verschiedenen Punkten angeklagt und daraufhin zu 35 Jahren Haft verurteilt, jedoch wurde die Strafe durch den Präsidenten Barak Obama zu sieben Jahren Haft herabgesetzt. Im ersten Jahr der Haftstrafe wurde Manning unter grausamen Bedingungen „gehalten“. Unter anderem durfte sie sich 23 Stunden am Tag nicht bewegen, keine Besuche empfangen und war in Isolationshaft. Es wurde außerdem bekannt gegeben, dass sie gezwungenermaßen nachts ohne Kleidung schlafen musste, was ein Sprecher des Gefängnispersonals bestätigte. Aufgrund dieser Verhältnisse, die aus heutiger Sicht wie Folter scheinen, litt sie nach einem Jahr in Haft unter traumatischen Auswirkungen. Dennoch wurde ihr Geisteszustand 2012 als gerichtsfähig abgetan. Zu Beginn der Debatte, also 2010, stellte sich die Öffentlichkeit klar auf die Seite Chelsea Mannings und unterstützte diese. Im Laufe der Ermittlungen und während der Zeit, als sich Manning im Gefängnis befand, wurde diese Unterstützung immer schwächer. Bald wurde sie fast vollkommen vergessen.

Unter den veröffentlichten Dokumenten befindet sich ein Video, das unter dem englischen Titel „Collateral Murder“ 2010 auf der Plattform WikiLeaks veröffentlicht wurde. Das Video zeigt zwei Hubschrauber, von denen mindestens einer auf unbewaffnete Zivilisten und Journalisten des Nachrichtensenders Reuters schießt. Unter den Zivilisten befinden sich auch zwei kleine Geschwister, die in dem Auto sitzen, das die Kugeln treffen. Der Fahrer des Autos will die verletzten Personen bergen und in ein nahegelegenes Krankenhaus bringen. Auch er stirbt am Kugelhagel. Die Männer im Hubschrauber, die sich im Video über Funk unterhalten, stacheln sich gegenseitig an noch einmal eine Salve an Schüssen auf die Zivilisten abzugeben. Nachdem sie bemerken, dass sie auf Kinder geschossen haben, tun sie das mit den Worten: “Well, It’s their fault for bringing their kids into a battle”, was so viel heißt wie: „Es ist deren Schuld, wenn sie ihre Kinder mit in den Krieg nehmen“ ab. Die Bodentruppen der US-Armee, die wenig später am Tatort eintreffen, sprechen von einer mörderischen Szene und davon, dass sie sich zunächst nicht vorstellen konnten, dass ihre eigenen Truppen ein solches Schlachtfeld hinterlassen haben.

Das Video hat mir gezeigt, dass auch ein moderner Staat wie die USA dunkle Seiten hat, die sorgsam vor der Gesellschaft versteckt werden. So wie die USA hat allerdings wahrscheinlich auch jedes andere Land Geheimnisse, die nicht an die Öffentlichkeit kommen sollen und die oft ähnlich schlimm sind wie dieses Kriegsverbrechen. Diese Kritik richtet sich also nicht nur gegen die Vereinigten Staaten, sondern gegen unsere gesamte Gesellschaft, die dafür sorgt, dass solche Dokumente nur ans Licht kommen, wenn sich einzelne Personen dafür einsetzen und sich, wie Chelsea Manning, für die Gerechtigkeit opfern. Mehr noch: die Gesellschaft, in der wir leben, ist so auf ihr eigenes Wohl konzentriert und so wenig auf das Wohl der anderen, dass wir sogar vergessen können, was anderen Menschen angetan wird, weil sie Geheimnisse eines Staates offenbart haben, während wir uns in Malls oder Kinos die Zeit vertreiben. Deshalb sollten wir nicht beide Augen zudrücken, nur weil das der einfachere Weg ist, sondern das Handeln der Regierungen kritisch hinterfragen und uns ein eigenes Bild der Politik, wie wir sie uns vorstellen, machen. Aber wir müssen auch aufhören, die Schuld für alles bei anderen zu suchen, sondern uns erst einmal selbst fragen, ob wir nicht auch schuld daran sind, dass eine Gesellschaft wie unsere existieren kann, und ob wir nicht selbst dafür sorgen, dass Menschen wie Chelsea Manning leiden müssen. Denn, wenn die Öffentlichkeit auf ihrer Seite geblieben wäre und sie nicht vergessen hätte, wäre ihr mit Sicherheit viel erspart geblieben.

„Collateral Murder“ findet ihr hier: https://collateralmurder.wikileaks.org/

Oberstufenparty- da sein oder nicht da gewesen sein?

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Am Freitag, dem 21.02.2020, fand im Jugendclub „Horn“ eine Party, organisiert von vier Schülern aus dem 11. Jahrgang, statt.

Das freiwillige Komitee bestehend aus Cora, Joshua, Maria und Mary organisierte für den 21.02.2020 eine Party für die Schüler der SEK 2. Der Eintritt belief sich auf 2,50€ was meiner Meinung nach ein fairer Preis war und man für sein Geld schon einiges geboten bekam. Als ich den Raum betrat kam mir eine Wolke aus Rauch oder künstlichem Nebel entgegen, auch die vielen bunten, sich bewegenden Lichter leuchteten mir entgegen, sowie in den Raum. In den Ecken standen mit Tüchern bedeckte Geräte und ein Kickertisch welcher in der ersten halben Stunde die Hauptattraktion der Party war. Neben dem Hauptraum, welcher zusätzlich mit einer Bühne samt DJ-Pult ausgestattet war, gab es noch eine kleine Küche in der Getränke angeboten wurden und ein Hinterzimmer, welches als Garderobe fungierte und in dem sich ein ausreichend großes Bad befand. Ich bekam ein Ticket in Form eines Armbandes und gesellte mich zu den anderen, wovon die meisten auf den dezent abgenutzten Sofas saßen. Zu Beginn gab es Probleme mit der Musik, die angeblich wegen der Verbindung zum WLAN hackte, jedoch wurde dieses Problem schnell behoben. Zwischen 22.00 und 23:30 hatte die Party, meiner Meinung nach, ihren Höhepunkt. Leider gab es immer noch Grüppchen, eine in der Sitzecke und die andere in der Küche. Mitten drin: das Komitee, sie liefen herum und begrüßten die Gäste, tanzten mit oder waren in der Küche bei den Getränken. Alles in Allem waren die Aufgaben recht gut verteilt, so machte es zumindest den Anschein. Hinter den Kulissen hat das Komitee alles innerhalb zwei Wochen geplant, was das Verkaufen der Tickets, die Suche nach der Location, Security, DJ und die Formalitäten mit einschließt.

Aus meiner Sicht machten sie einen kompetenten Eindruck und die Party war auf jeden Fall eine Verbesserung zu den sonstigen Schulveranstaltungen, an sich handelte es sich ebenfalls um einen Erfolg, jedoch gibt es Luft nach oben.

Umfragen auf unserem Instagram-Account (@dermerianer) zeigten, dass sich auch jüngere Schüler eine Party für 7.-10.-Klässler wünschen und, dass das Komitee offen wäre für ein größeres Budget, welches dieses Mal vom Förderverein gestellt wurde. Des Weiteren wird klar, dass der Großteil der Schüler (welche bei der Umfrage mitgemacht haben) die Party als gelungen bezeichnen und die Mehrheit ist nicht abgeneigt gegenüber einer weiteren Feier der Schule. Unter anderem aufgrund des überwiegend positiven Feedbacks kann ich schon sagen, dass es ein Erfolg war und wären noch mehr Schüler gekommen, wäre es vielleicht noch besser geworden. Aber im Grunde lohnte es sich da gewesen zu sein…


Australien hat noch nicht genug – jetzt wird mit Kohle nachgefeuert!

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Der umstrittene Hafen „Abbot Point“ an der Ostküste Australiens ist für Indien ein wichtiger Anlaufpunkt, um die Energieversorgung Indiens in Zukunft gewährleisten zu können. Deshalb beabsichtigt der indische Konzern „ADANI“ Steinkohleminen südlich von Charter Towers anzulegen.

Welche Probleme die Errichtung von fünf unterirdischen Kohleminen und sechs Tagebauen sowie der Ausbau des Kohleexporthafens Abbot Point mit sich bringen, klären wir für euch in diesem Artikel. Also dran bleiben lohnt sich!

Wusstet ihr, dass es den Kohlehafen Abbot Point schon seit 1984 gibt, wahrscheinlich nicht, oder?

Die Verantwortlichen des indischen Unternehmens „ADANI“ pachteten für 99 Jahre das Steinkohlerevier und die Hafenanlage von Abbot Point. Damit können sie über die Nutzung des Gebietes für die kommenden fast 100 Jahre frei entscheiden.

Der Vorsitzende des australischen Rohstoffverbands in Queensland sagte begeistert: „Durch den Ausbau des Hafens kann es für diese Region nur aufwärts gehen.“, denn der Hafen solle jährlich 26 Milliarden US-$ für dien Staat Australien einbringen. Der Ausbau dieses Hafens wurde 2015 trotz weltweiter Proteste wegen Umweltbedenken von der australischen Regierung genehmigt. Die Verladekapazität soll durch die Erweiterung der Hafenanlagen versechsfacht werden und das in nur 20 km Entfernung vom weltberühmten Great Barrier Reef.

Diese Erweiterung des Hafens wird gewaltige Probleme mit sich bringen. Durch Baggerarbeiten zur Vertiefung des Hafenbeckens und der Fahrrinne für große Kohlefrachter auf 17m Tiefgang können Verwirbelungen des Meeresbodens auftreten, die das Leben der Tiere im Wasser bedrohen. Außerdem können diese unter akutem Unterwasserbaulärm, der hochschädlich für sie ist, leiden. Aber nicht nur die Tierwelt würde gefährdet werden, sondern durch die bautechnisch notwendige Grundwasserabsenkung im Zuge des Kohleabbaus würden  Festlandsflächen im weiten Umkreis der Minen austrocknen, was zur verstärkten Brandgefahr in den australischen Buschländern im Zuge des globalen Klimawandels führen könnte.

Nicht zu unterschätzen ist die mögliche  Kollision von Kohlefrachtern  in der schmalen Fahrrinne durch das australische Korallenriff. Ist die Kohle dann in Indien eingetroffen, würde sie dann zur Energiegewinnung in Kohlekraftwerken verbrannt werden. Durch die Verbrennung von Kohle würden große Mengen CO2 zusätzlich ausgestoßen werden, was massive Folgen für unser globales Klima haben würde.

Ihr habt in den letzten Monaten gesehen, wie Australien brennt und was natürlich auch überall in Trockengebieten passieren kann. Megafeuer gefährden unser Leben auf dem Planeten. Klar hat der Kohleexporthafen eine enorm wichtige wirtschaftliche Bedeutung, mit dem man „Kohle“ machen kann. Aber reicht das aus, um grünes Licht für dieses ADANI-Projekt zu geben? Zur Nachhaltigkeit gehört es auch, gravierende Umweltschäden auf jeden Fall zu vermeiden und nicht noch zusätzlich „das Feuer“ anzuheizen. Austrocknung und ein erhöhter CO2- Ausstoß gefährden unseren Lebensraum eben nicht nur in Australien.

Deshalb sind wir der Meinung, dass das „ADANI-Projekt“ auch als „Brandbeschleuniger“ oder „gefährliches Spiel mit dem Feuer“ (nicht nur für Australien) in jeder Hinsicht gewertet werden und deshalb gestoppt werden muss.