29, Dezember, 2024
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Unsere korrupte Gesellschaft

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In „Collateral Murder“ werden, wie der Name schon sagt, unschuldige Menschen getötet, durch die Armee der USA. Dazu später mehr.

Nachdem die Whistleblowerin Chelsea Manning (damals noch Bradley Manning) 2010 zusammen mit WikiLeaks geheime Dateien der US-Amerikanischen Armee über Kriegsverbrechen der USA veröffentlicht hatte, wurde diese in 19 verschiedenen Punkten angeklagt und daraufhin zu 35 Jahren Haft verurteilt, jedoch wurde die Strafe durch den Präsidenten Barak Obama zu sieben Jahren Haft herabgesetzt. Im ersten Jahr der Haftstrafe wurde Manning unter grausamen Bedingungen „gehalten“. Unter anderem durfte sie sich 23 Stunden am Tag nicht bewegen, keine Besuche empfangen und war in Isolationshaft. Es wurde außerdem bekannt gegeben, dass sie gezwungenermaßen nachts ohne Kleidung schlafen musste, was ein Sprecher des Gefängnispersonals bestätigte. Aufgrund dieser Verhältnisse, die aus heutiger Sicht wie Folter scheinen, litt sie nach einem Jahr in Haft unter traumatischen Auswirkungen. Dennoch wurde ihr Geisteszustand 2012 als gerichtsfähig abgetan. Zu Beginn der Debatte, also 2010, stellte sich die Öffentlichkeit klar auf die Seite Chelsea Mannings und unterstützte diese. Im Laufe der Ermittlungen und während der Zeit, als sich Manning im Gefängnis befand, wurde diese Unterstützung immer schwächer. Bald wurde sie fast vollkommen vergessen.

Unter den veröffentlichten Dokumenten befindet sich ein Video, das unter dem englischen Titel „Collateral Murder“ 2010 auf der Plattform WikiLeaks veröffentlicht wurde. Das Video zeigt zwei Hubschrauber, von denen mindestens einer auf unbewaffnete Zivilisten und Journalisten des Nachrichtensenders Reuters schießt. Unter den Zivilisten befinden sich auch zwei kleine Geschwister, die in dem Auto sitzen, das die Kugeln treffen. Der Fahrer des Autos will die verletzten Personen bergen und in ein nahegelegenes Krankenhaus bringen. Auch er stirbt am Kugelhagel. Die Männer im Hubschrauber, die sich im Video über Funk unterhalten, stacheln sich gegenseitig an noch einmal eine Salve an Schüssen auf die Zivilisten abzugeben. Nachdem sie bemerken, dass sie auf Kinder geschossen haben, tun sie das mit den Worten: “Well, It’s their fault for bringing their kids into a battle”, was so viel heißt wie: „Es ist deren Schuld, wenn sie ihre Kinder mit in den Krieg nehmen“ ab. Die Bodentruppen der US-Armee, die wenig später am Tatort eintreffen, sprechen von einer mörderischen Szene und davon, dass sie sich zunächst nicht vorstellen konnten, dass ihre eigenen Truppen ein solches Schlachtfeld hinterlassen haben.

Das Video hat mir gezeigt, dass auch ein moderner Staat wie die USA dunkle Seiten hat, die sorgsam vor der Gesellschaft versteckt werden. So wie die USA hat allerdings wahrscheinlich auch jedes andere Land Geheimnisse, die nicht an die Öffentlichkeit kommen sollen und die oft ähnlich schlimm sind wie dieses Kriegsverbrechen. Diese Kritik richtet sich also nicht nur gegen die Vereinigten Staaten, sondern gegen unsere gesamte Gesellschaft, die dafür sorgt, dass solche Dokumente nur ans Licht kommen, wenn sich einzelne Personen dafür einsetzen und sich, wie Chelsea Manning, für die Gerechtigkeit opfern. Mehr noch: die Gesellschaft, in der wir leben, ist so auf ihr eigenes Wohl konzentriert und so wenig auf das Wohl der anderen, dass wir sogar vergessen können, was anderen Menschen angetan wird, weil sie Geheimnisse eines Staates offenbart haben, während wir uns in Malls oder Kinos die Zeit vertreiben. Deshalb sollten wir nicht beide Augen zudrücken, nur weil das der einfachere Weg ist, sondern das Handeln der Regierungen kritisch hinterfragen und uns ein eigenes Bild der Politik, wie wir sie uns vorstellen, machen. Aber wir müssen auch aufhören, die Schuld für alles bei anderen zu suchen, sondern uns erst einmal selbst fragen, ob wir nicht auch schuld daran sind, dass eine Gesellschaft wie unsere existieren kann, und ob wir nicht selbst dafür sorgen, dass Menschen wie Chelsea Manning leiden müssen. Denn, wenn die Öffentlichkeit auf ihrer Seite geblieben wäre und sie nicht vergessen hätte, wäre ihr mit Sicherheit viel erspart geblieben.

„Collateral Murder“ findet ihr hier: https://collateralmurder.wikileaks.org/

Oberstufenparty- da sein oder nicht da gewesen sein?

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Am Freitag, dem 21.02.2020, fand im Jugendclub „Horn“ eine Party, organisiert von vier Schülern aus dem 11. Jahrgang, statt.

Das freiwillige Komitee bestehend aus Cora, Joshua, Maria und Mary organisierte für den 21.02.2020 eine Party für die Schüler der SEK 2. Der Eintritt belief sich auf 2,50€ was meiner Meinung nach ein fairer Preis war und man für sein Geld schon einiges geboten bekam. Als ich den Raum betrat kam mir eine Wolke aus Rauch oder künstlichem Nebel entgegen, auch die vielen bunten, sich bewegenden Lichter leuchteten mir entgegen, sowie in den Raum. In den Ecken standen mit Tüchern bedeckte Geräte und ein Kickertisch welcher in der ersten halben Stunde die Hauptattraktion der Party war. Neben dem Hauptraum, welcher zusätzlich mit einer Bühne samt DJ-Pult ausgestattet war, gab es noch eine kleine Küche in der Getränke angeboten wurden und ein Hinterzimmer, welches als Garderobe fungierte und in dem sich ein ausreichend großes Bad befand. Ich bekam ein Ticket in Form eines Armbandes und gesellte mich zu den anderen, wovon die meisten auf den dezent abgenutzten Sofas saßen. Zu Beginn gab es Probleme mit der Musik, die angeblich wegen der Verbindung zum WLAN hackte, jedoch wurde dieses Problem schnell behoben. Zwischen 22.00 und 23:30 hatte die Party, meiner Meinung nach, ihren Höhepunkt. Leider gab es immer noch Grüppchen, eine in der Sitzecke und die andere in der Küche. Mitten drin: das Komitee, sie liefen herum und begrüßten die Gäste, tanzten mit oder waren in der Küche bei den Getränken. Alles in Allem waren die Aufgaben recht gut verteilt, so machte es zumindest den Anschein. Hinter den Kulissen hat das Komitee alles innerhalb zwei Wochen geplant, was das Verkaufen der Tickets, die Suche nach der Location, Security, DJ und die Formalitäten mit einschließt.

Aus meiner Sicht machten sie einen kompetenten Eindruck und die Party war auf jeden Fall eine Verbesserung zu den sonstigen Schulveranstaltungen, an sich handelte es sich ebenfalls um einen Erfolg, jedoch gibt es Luft nach oben.

Umfragen auf unserem Instagram-Account (@dermerianer) zeigten, dass sich auch jüngere Schüler eine Party für 7.-10.-Klässler wünschen und, dass das Komitee offen wäre für ein größeres Budget, welches dieses Mal vom Förderverein gestellt wurde. Des Weiteren wird klar, dass der Großteil der Schüler (welche bei der Umfrage mitgemacht haben) die Party als gelungen bezeichnen und die Mehrheit ist nicht abgeneigt gegenüber einer weiteren Feier der Schule. Unter anderem aufgrund des überwiegend positiven Feedbacks kann ich schon sagen, dass es ein Erfolg war und wären noch mehr Schüler gekommen, wäre es vielleicht noch besser geworden. Aber im Grunde lohnte es sich da gewesen zu sein…


Australien hat noch nicht genug – jetzt wird mit Kohle nachgefeuert!

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Der umstrittene Hafen „Abbot Point“ an der Ostküste Australiens ist für Indien ein wichtiger Anlaufpunkt, um die Energieversorgung Indiens in Zukunft gewährleisten zu können. Deshalb beabsichtigt der indische Konzern „ADANI“ Steinkohleminen südlich von Charter Towers anzulegen.

Welche Probleme die Errichtung von fünf unterirdischen Kohleminen und sechs Tagebauen sowie der Ausbau des Kohleexporthafens Abbot Point mit sich bringen, klären wir für euch in diesem Artikel. Also dran bleiben lohnt sich!

Wusstet ihr, dass es den Kohlehafen Abbot Point schon seit 1984 gibt, wahrscheinlich nicht, oder?

Die Verantwortlichen des indischen Unternehmens „ADANI“ pachteten für 99 Jahre das Steinkohlerevier und die Hafenanlage von Abbot Point. Damit können sie über die Nutzung des Gebietes für die kommenden fast 100 Jahre frei entscheiden.

Der Vorsitzende des australischen Rohstoffverbands in Queensland sagte begeistert: „Durch den Ausbau des Hafens kann es für diese Region nur aufwärts gehen.“, denn der Hafen solle jährlich 26 Milliarden US-$ für dien Staat Australien einbringen. Der Ausbau dieses Hafens wurde 2015 trotz weltweiter Proteste wegen Umweltbedenken von der australischen Regierung genehmigt. Die Verladekapazität soll durch die Erweiterung der Hafenanlagen versechsfacht werden und das in nur 20 km Entfernung vom weltberühmten Great Barrier Reef.

Diese Erweiterung des Hafens wird gewaltige Probleme mit sich bringen. Durch Baggerarbeiten zur Vertiefung des Hafenbeckens und der Fahrrinne für große Kohlefrachter auf 17m Tiefgang können Verwirbelungen des Meeresbodens auftreten, die das Leben der Tiere im Wasser bedrohen. Außerdem können diese unter akutem Unterwasserbaulärm, der hochschädlich für sie ist, leiden. Aber nicht nur die Tierwelt würde gefährdet werden, sondern durch die bautechnisch notwendige Grundwasserabsenkung im Zuge des Kohleabbaus würden  Festlandsflächen im weiten Umkreis der Minen austrocknen, was zur verstärkten Brandgefahr in den australischen Buschländern im Zuge des globalen Klimawandels führen könnte.

Nicht zu unterschätzen ist die mögliche  Kollision von Kohlefrachtern  in der schmalen Fahrrinne durch das australische Korallenriff. Ist die Kohle dann in Indien eingetroffen, würde sie dann zur Energiegewinnung in Kohlekraftwerken verbrannt werden. Durch die Verbrennung von Kohle würden große Mengen CO2 zusätzlich ausgestoßen werden, was massive Folgen für unser globales Klima haben würde.

Ihr habt in den letzten Monaten gesehen, wie Australien brennt und was natürlich auch überall in Trockengebieten passieren kann. Megafeuer gefährden unser Leben auf dem Planeten. Klar hat der Kohleexporthafen eine enorm wichtige wirtschaftliche Bedeutung, mit dem man „Kohle“ machen kann. Aber reicht das aus, um grünes Licht für dieses ADANI-Projekt zu geben? Zur Nachhaltigkeit gehört es auch, gravierende Umweltschäden auf jeden Fall zu vermeiden und nicht noch zusätzlich „das Feuer“ anzuheizen. Austrocknung und ein erhöhter CO2- Ausstoß gefährden unseren Lebensraum eben nicht nur in Australien.

Deshalb sind wir der Meinung, dass das „ADANI-Projekt“ auch als „Brandbeschleuniger“ oder „gefährliches Spiel mit dem Feuer“ (nicht nur für Australien) in jeder Hinsicht gewertet werden und deshalb gestoppt werden muss.

Quantencomputer, die Zukunft der Computertechnik

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Das 20. Jahrhundert brachte viele Revolutionen und Neuentdeckungen in der Wissenschaft. Von der Atomkraft, dem Flugzeug, der Raumfahrt und natürlich auch den Computern. Jedoch gibt es bei der Entwicklung von Computern ein Problem, sie werden zu „klein“. Aber ist das nicht etwas gutes? Ja, das Problem ist nicht die Größe des gesamten Computers. Das Problem ist die Größe der kleinsten Teile, welche sich im Computer befinden. Denn sie bestehen grundlegend aus Leitungen, in denen Elektronen fließen. In diesen Leitungen gibt es Knotenpunkte, die den Fluss stoppen oder nicht. Diese heißen Transistoren und genau hier liegt das Problem. Ein typischer Transistor ist heutzutage ungefähr 14 nm groß, 500x kleiner als ein rotes Blutkörperchen. Problematisch daran ist, dass sich die Elektronen irgendwann einfach hinter den Transistor „teleportieren“ können. Dies können sie durch den Tunneleffekt. Das bedeutet, dass sie ab einer gewissen Größe die Elektronen nicht mehr aufhalten können. Wissenschaftler haben sich also Gedanken darüber gemacht, wie man das Problem lösen könnte. Da Bits, die kleinste Form der Information in Computern, immer 1 oder 0 sind, immer an oder aus, dachten sich Physiker: Was wäre, wenn wir die seltsamen Regeln der Quantenwelt zu unserem Vorteil nutzen könnten?

Tatsächlich gibt es einen Weg und dieser nennt sich Quantum-Bits oder Qubits. Bits und Qubits haben immer einen Wert von 1 oder 0, jedoch befindet sich das Qubit in einer Superposition. Zuerst sollte vermutlich geklärt werden, was eine Superposition ist? Superposition beschreibt die verschiedenen Zustände eines atomaren oder subatomaren Teilchens, wenn es nicht beobachtet wird. Um es einfacher zu sagen: Schrödingers Katze, das berühmte Gedankenexperiment mit einer Box, in welcher sich ein radioaktives Nuklid, Gift und eine Katze befinden. Wenn das Nuklid zerfällt wird das Gift freigelassen und die Katze stirbt. Jedoch sehen wir nicht ob die Katze tot oder lebendig ist. Folglich befindet sie sich in einer Superposition. Wir wissen nicht, ob das Qubit eine 1 oder 0 ist, bis wir nachschauen.

Nehmen wir als Qubit nun mal die Polarisation eines Photons. Es kann unter anderem horizontal oder vertikal polarisiert sein. Erst, wenn wir es testen, z.B. mit einem Filter, wird entschieden, welchen Wert der Qubit hat, 1 oder 0, horizontale oder vertikale Polarisation. Das hilft uns, die Sperre der physikalischen Größe von Computerteilen zu umgehen. Quantencomputer bringen uns zu dem zwei große Vorteile, ihre Geschwindigkeit und ihre Leistung. Dazu nutze ich ein Gedankenexperiment. Nehmen wir an, ich habe 3 Bits und 3 Qubits, beide haben 8 also 23 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten ( 001 ; 000 ; 100 ; 010 ; 101 ; 111 ; 110 ; 011 ). Jedoch können 3 Bits nur immer eine Kombination gleichzeitig sein, währenddessen Qubits alle 8 auf einmal sind. Das wirkt erst mal relativ egal. Wenn es auf einmal jedoch eine Billion (1.000.000.000.000) verschiedene Möglichkeiten sind, brauchen reguläre Computer auch eine Billion Bits. Quantencomputer hingegen benutzen nur eine Millionen (1.000.000) Qubits. Die Effizienz der Computer steigt exponentiell mit der Potenz 2x. Durch diese hohe Effizienz kommen aber auch Probleme auf uns zu. Diese schnellen Computer hebeln aus Versehen das Konzept von Passwörtern aus. Normalerweise werden Passwörter mit einem speziellen und einzigartigen Code kodiert. Das sorgt dafür, dass normale Computer diesen niemals knacken könnten. Quantencomputer bräuchten zwar auch etwas Zeit, aber sie könnten es hinbekommen. Das gilt für jedes Passwort der Welt. Ein Quantencomputer würde mit Sicherheit viel Nervosität bei großen Firmen oder Banken verursachen. Jedoch könnten sie uns auch helfen: z.B. beim Suchen von einer bestimmten Datei in Milliarden von Dateien. Was reguläre Computer Stunden oder Tage kostet, kann ein Quantencomputer in einer Wurzel dieser Zeit. Zudem sind Computer nicht sehr gut im Darstellen von komplexen Molekülen oder Atomen. Mit der gigantischen Rechenleistung der Quantencomputer könnten diese endlich Akkurat darstellen.

Quantencomputer werden die Computertechnik entweder revolutionieren oder aber als Nischenprodukt der Wissenschaft nie den großen Durchbruch schaffen. Das wird uns die Zukunft zeigen.

Wie das Internet die Politik verändert

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Die US-Präsidentschaftswahl 2016 war eine der bedeutendsten in der Geschichte der vereinigten Staaten von Amerika. Nicht nur, weil Donald Trump in einer der überraschendsten und kontroversesten Wahlen aller Zeiten ins weiße Haus einziehen durfte, sondern auch wegen der Art des Wahlkampfes, den er und die zahlreichen Anhänger des jetzt 73-jährigen führten. Die Aufmerksamkeit der Leute erlang Trump in den Monaten vor der Wahl nämlich vor allem durch die sozialen Medien. Sein Twitter-Account (mittlerweile mit weit über 60 Millionen Followern) und sein Gesicht wurden lange Zeit zum zentralen Thema der Internet-Kultur. Trump-Memes waren überall. So gewann er letztlich auch die Wahl, bei der ihm die analogen Medien (wenn man sie denn so schon betiteln darf) keine Chance ausgerechnet hatten. Er machte sich Publik, über die wichtigste Erfindung der Menschheitsgeschichte, das Internet. Da fragt man sich schon, wie sehr es die Politik beeinflusst, wenn es einem reichen, alten Mann, der sich alle Jahre zuvor nie aktiv politisch engagiert hatte, zur Präsidentschaft verhelfen kann. Aber auch außerhalb der Wahlperioden stehen sich Internet und Politik so nah wie noch nie zuvor. Die Debatte um den umstrittenen Artikel 13 hatte Anfang 2019 zahlreiche, vor allem junge Menschen auf die Straße getrieben. Die Demonstrationen hatten einen Weltuntergangs-Charme an sich und auch die lauten, oft auch sehr harschen Worte gegen die EU und CDU-Politiker Axel Voss haben weltweit Wellen geschlagen. Wie sieht nun die Zukunft aus? Werden Bundestagswahlen nur noch durch Twitter-Abstimmungen ablaufen? Wird Social-Media noch intensiver zur Plattform für Wahlwerbung und Propaganda? Wer weiß? Eins ist gewiss, der Einfluss des Internets auf die Politik wird in den nächsten Jahren sicherlich nicht abnehmen.

Eine Mondbasis – Zukunftsmusik oder schon heute möglich?

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Quelle: https://pixabay.com/de/photos/raumstation-mondlandung-apollo-15-60615/

Der Mond, 384.000 km entfernt und damit der nächste Himmelskörper im Sonnensystem. Das einzige außerirdische Gestein welches die Menschheit jemals betreten hat. Der nächste Schritt der Raumfahrt und der Ausbreitung der Menschheit ist es, eine Kolonie auf dem Mond aufzubauen. Aber wie macht man das? Das Universum bietet keinen Sauerstoff um zu überleben und auf dem Mond herrschen Temperaturschwankungen von 300°. Zudem ist der Mond ohne Atmosphäre verletzbar durch Meteoriten und besitzt kein Magnetfeld. Den Mond zu besiedeln wird die schwierigste Aufgabe, die die Menschheit jemals hatte.

Jedoch ist es selbst mit heutigen Technologien möglich eine grundlegende Forschungsbasis zu bauen. Eine solche Basis würde ungefähr zwischen 18 und 36 Milliarden Euro kosten. Dem Bau dieser Basis stehen einige Probleme im Weg.

Wie vorhin schon erwähnt, verfügt der Mond weder über ein Magnetfeld noch über eine Atmosphäre. Das macht unsere Basis verwundbarer gegen Gefahren aus dem All (Sonnen-stürme, Kosmische Strahlung, Meteore/Meteoriten). Deshalb wäre ein geschützter Punkt, z.b. eine Höhle, an den Polen optimal. Dort sind die Tage 6 Monate lang und versorgen unsere Crew mit dem nötigen Strom. Jedoch wird die erste Basis nicht permanent sein. In den langen Nächten wird sie wahrscheinlich zurückgelassen, da Solarpanels keine Energie produzieren. Zudem wird diese Basis sehr leicht sein und für sehr wenige Menschen Platz bieten. Sie wird nur Platz für Wissenschaftler und Mechaniker bieten. Sie werden durch Experimente die lunaren Ressourcen nutzbar machen. Mit der Zeit werden größere Gebäude errichtet, mehr Menschen beispielsweise Piloten schließen sich dem Leben auf dem Mond an. Dauerhaftes Leben auf dem Mond ist nun möglich. Die Kolonie ist fast fertig. Was fehlt, ist eine sich selbst erhaltende Mondgesellschaft. Dafür braucht es einen Handel mit der Erde. Glücklicherweise hat der Mond genug Exportgüter. Lunares Wasser ist hier ein Schlüssel. Wasser lässt sich in Wasserstoff und Sauerstoff teilen, das ist gut, weil Wasserstoff als Raketentreibstoff verwendet wird. Durch die geringe Schwerkraft ist es leichter Raketen vom Mond aus in den Orbit zu befördern, die Tragkapazität erhöht sich drastisch. Somit kann der Mond als Start für Missionen zum Mars fungieren. Zudem gibt es ein relativ seltenes Isotop auf dem Mond: Helium-3, ein potenzielles Isotop für Kernfusion.

Während die Mondkolonie also weiter wächst, wollen nun auch große Firmen auf den Mond expandieren. Diese können auch die vielen hochwertigen Metalle abbauen welche von Meteoriten zurückgelassen wurden. Das Leben auf dem Mond verändert sich weiter und eine eigene Gesellschaft entsteht. Somit ist die Kolonie permanent und selbsterhaltend. Irgendwann werden die ersten Mondkinder geboren: werden diese ein neues „Land“ gründen? Aber bevor ich hier eine theoretische Zukunft aufbaue, sollten wir uns lieber erst einmal auf die Anfänge konzentrieren.

Denn dann gehört der Mond schon sehr bald uns.

Unsere Gesellschaft, unterschwellig doch ziemlich rechts

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Von Friederike Volkmann
Schon seit viel zu langer Zeit wird über rassistische Taten berichtet, ohne dass es wirklich nachhaltig schockiert. Oft fällt einem selbst gar nicht auf, wie ungerecht und auch ungerechtfertigt manche Berichte und Beiträge sind. Sie stellen die Umstände zwar meist sachlich richtig, jedoch, im Sinne der journalistischen Objektivität, nicht drastisch genug dar. Mir selbst war beispielsweise die bodenlose Unmenschlichkeit des NSU und der fragwürdige Umgang der Polizei und Justiz mit den Opfern bis vor kurzem nicht wirklich bewusst.
Bei einer Veranstaltung der Schwarzkopf-Stiftung wurde uns durch den Jurist und Opferanwalt im NSU-Prozess Dr. Mehmet Daimagüler, ein Einblick in viele Seiten und Problematiken des Prozesses gegeben. Es ist schwierig dieses kontroverse und komplexe Thema kurz, jedoch würdig und ausreichend erklärt wiederzugeben. Doch zu wissen, dass diese terroristische Vereinigung bewusst zur Ermordung von Personen ausländischer Herkunft gegründet wurde, zeugt schon von unglaublicher Unmenschlichkeit. Hauptakteure waren die drei Neonazis Uwe Mundlos, Uwe Böhnhart und Beate Zschäpe. Bestimmte Mittäter sind ebenfalls bekannt, doch die tatsächliche Größe des Terrornetzwerkes nicht. Neun ermordete Migranten, 43 weitere Mordversuche und drei Sprengstoffanschläge. Dazu noch 15 Raubüberfälle, welche nicht im Haus-des-Geldes-Style zur eigenen Bereicherung, als Hommage an Verstorbene und am besten friedlich, sondern aus reiner Fremdenfeindlichkeit und zur Finanzierung von Schusswaffen geschahen. Das Urteil im NSU-Prozess fiel im vergangenen Jahr, Mehmet Daimagüler bezeichnete dieses als „ein Urteil, das an einer erwartbaren Stelle hart, an einer unerwarteten Stelle zu hart und an einigen unerwarteten Stellen zu milde war“. Für Hinterbliebene war es zwar „eine Erleichterung“ doch zufriedengeben können diese sich mit dem Urteil nicht. Bei den Angehörigen der Opfer bleiben viele Fragen offen, beispielsweise nach welchen Kriterien, abgesehen von der Nationalität, der NSU seine Opfer aussuchte, denn die Morde erscheinen ziemlich willkürlich. Beim ersten Mord handelte es sich beispielsweise um einen Blumenverkäufer und Vater zweier Kinder, Enver Şimşek aus Hessen. Er wurde mit dreizehn Schüssen ermordet und das nur auf Grund seiner türkischen Herkunft und dem Ausleben seiner Religion in der örtlichen muslimischen Gemeinde.
Der Prozess wurde von staatlicher Seite auffallend durch institutionellen Rassismus geprägt, sofern durch informelle Regeln und Normen, bewusst oder unbewusst, gezielte Unterscheidung und Ungleichbehandlung ausländischer Personengruppen geschah. So musste sich die Frau des Erschossenen in der Zeit, in der ihr Mann im Sterben lag, einer polizeilichen Befragung unterziehen. Dabei nutzten die Beamten Falschbehauptungen, beispielweise wurde ihrem Mann die Zugehörigkeit zu einem Drogenring unterstellt und die Frau wurde mit einer angeblichen Affäre ihres Mannes konfrontiert. Die Beamten versuchten, sie aus der Reserve zu locken und das Vertrauen in ihren Mann zu erschüttern, um im Verhalten des Opfers ein mögliches Motiv des Mörders zu finden. Dass, laut mehrerer Zeugenaussagen, die beiden Täter junge deutsche Männer waren, wurde nicht weiter beachtet, denn was tut die Hautfarbe oder Nationalität der Täter schon zur Sache? Die Familie Şimşeks wurde über längere Zeit überwacht, der Täter also im Umfeld des Opfers gesucht. Dieser Vorfall ist mittlerweile 19 Jahre her und nur ein Fallbeispiel von vielen fragwürdigen Verfahrensweisen mit Personen und Aussagen in Bezug auf den NSU. Der rassistische Hintergrund dieser und sämtlicher weiterer Taten wurde bis zur öffentlichen Bekennung des NSU verleugnet.
Es ist wichtig über manche solcher Geschehnisse Bescheid zu wissen, vielleicht auch manchmal Dinge zu hinterfragen und sich eine eigene Meinung, auch für daraus resultierende Handlungen, zu bilden. Wir haben die Möglichkeit die guten wie die schlechten Nachrichten zu konsumieren, sind von den schlechten zwar empört doch auf diese Empörung folgt nichts. Wir geben leichtfertige Aussagen, die von simplen, nahezu unbewiesenen Vorwürfen gesteuert sind, von uns, ohne selbst ein Bild von der vollständigen Sachlage zu haben. Es hat sich quasi eine neue Art von Rassismus gebildet die in unserer Gesellschaft internalisiert und gewissermaßen akzeptiert ist, ohne dass jeder von uns das bemerkt. So sollte man etwa bei Witzen über gesellschaftliche Tendenzen überlegen, ob man tatsächlich solche Denkweisen unterstützt und auch mit kritischen Stimmen rechnet, denn ein klarer Standpunkt gegen Rechtsradikalität wird immer wichtiger. Es ist nie sinnvoll gerechtfertigt, sich besser oder privilegierter als andere zu sehen, denn man weiß selten, was hinter der Person oder Personengruppe steckt, über die man urteilt.

„Wieso kommen die überhaupt noch nach Deutschland?“ – Buchrezension

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„Wieso kommen die überhaupt noch nach Deutschland? Wieso kapieren die das nicht? Deutschland ist dicht. Dafür hat unsere Regierung gesorgt. Wenn noch mehr dieser Invasoren zu uns kommen, sieht es bei uns bald so aus wie bei denen. Davon hat keiner was.“

Diese Zeilen stammen aus dem Dystopie Roman „Endland“ von Martin Schäuble, der im Juli 2017 im Hanser Verlag erschienen ist.

 

Erzählt wird aus mehreren wechselnden Perspektiven.

Fana ist eine junge Frau aus Äthiopien, die in Krankenhäusern aushilft und Ärztin werden will. In ihrem Leben wird sie jeden Tag mit Hungersnöten, Krankheit und Tod konfrontiert und ihre einzige Chance auf ein (besseres) Leben ist die ungewisse Flucht nach Deutschland.

Dort regiert momentan eine neue Regierung, die „Nationale Alternative“. Sie hat die Grenzen dicht gemacht, Mauern gebaut und ist, unter anderem, gegen „sämtliche Durchmischung“. Um Sicherheit zu garantieren, stationiert sie Wehrdienstler an den Grenzen, die auf Flüchtlinge schießen sollen. Anton ist einer von ihnen. Er unterstützt die Regierung und ist, im Gegensatz zu seinem Freund Noah, voll und ganz für die Ausweisung der „Invasoren“, wie Flüchtlinge neuerdings genannt werden.

Als Anton aber durch eine Geheimmission als Flüchtling getarnt ins letzte Flüchtlingsheim Deutschlands eingeschleust wird und in Kontakt mit Invasoren gerät, bekommt auch er nach und nach Zweifel an der Nationalen Alternative.

Schäuble fasst kurz und bündig viele Themen zusammen. Das Buch erklärt nicht „einfach nur“ die Flüchtlingsproblematik, sondern veranschaulicht vielmehr auf aktuelle Weise das global gesellschaftliche Problem vor dem die Menschheit schon ewig steht und bezieht dieses auch noch auf Deutschland und seine Geschichte.

Das Buch lieferte für mich beim Lesen viele  belegte Beispiele und Eindrücke aus Perspektiven der Menschen, die sich potentiell entschließen nach Deutschland zu flüchten, aber ging auch gut verständlich auf die Menschen in Deutschland und ihr Denken ein.

Zu kritisieren ist hierbei allenfalls die wahrnehmbare Teilung der Charaktere in „wahre Gutmenschen“ und „nationale Verängstigte“, was aber dadurch gerechtfertigt ist, dass es sich eben um einen Zukunftsroman handelt.

Empfehlen kann ich den Roman ausnahmslos jedem. Er spiegelt in meinen Augen die aktuelle Lage in Deutschland wenn auch ein wenig zugespitzt äußerst gut und regt jeden Menschen zum Nachdenken an. Zudem ist er sprachlich einfach verfasst und für die Lesefeinde gibt es auch ein Hörbuch im Handel.