Politische Rede von Milan Schauer (10.2)
Sehr geehrte Damen und Herren im Bundestag,
die Corona-Krise bringt viele Probleme mit sich. Die ganze Welt ist in Alarmbereitschaft. Ausgangssperren und Quarantäne gehören zurzeit zum Alltag. Es ist eine immense Aufgabe für alle. Aktuelle Nachrichten handeln ausschließlich von einem Thema. Doch ist die Corona-Krise der einzige Grund oder zeigt sie nur, wo die Probleme liegen?
Wir in Deutschland sind glücklich über eine schnelle finanzielle Unterstützung von Unternehmen, welche von der Krise besonders getroffen sind. Restaurants, Kaffees, Friseur-Salons und unzählige andere Geschäfte mussten schließen. Tausende müssen zu Hause bleiben. Manche können dort arbeiten, doch viele nicht. Viele mussten ihren Job aufgeben. Doch die finanzielle Unterstützung aller ist in Deutschland gesichert. Aber auch um die medizinische sowie Lebensmittel-Versorgung muss man sich hier keine Sorgen machen: Hamsterkäufe sind völlig sinnlos und rücksichtslos.
Der größte Dank geht an die, die jeden Tag zur Arbeit gehen um das Land am Laufen zu halten. So sieht das in Deutschland aus. Doch wie ist das in anderen Ländern? Im Ausbruchsland China wurde der Virus überwiegend wieder eingedämmt. Ein paar Tage nach dem ersten Auftreten des Virus wurden riesige Gefahrenstädte abgeschlossen. Niemand kam mehr raus oder rein. Alles war unter Quarantäne. Durch solche drastischen Maßnahmen konnte das Virus unter Kontrolle gebracht werden. Ein weiterer wichtiger Faktor war die Auswertung von Kontaktdaten der infizierten Personen. Durch das ständige Überwachen der Bürger geht das Ausfindigmachen von Kontaktpersonen schnell und ohne große Komplikationen. In Deutschland ist
eine ständige Überwachung der Bürger durch das Persönlichkeitsrecht im Grundgesetz verboten. Das ist auch gut so. Doch wäre es nicht sinnvoll, in einer solchen lebensgefährlichen Notlage, die Handydaten Infizierter zu nutzen um mögliche andere Infizierte zu identifizieren? Das sollte doch selbstverständlich sein. Stattdessen wird nur darüber diskutiert, statt schnell Maßnahmen zu entwickeln.
Und niemand möchte was ändern. Das führt uns zu einem nächsten Problem. Die deutsche Regierung möchte keine drastischen Maßnahmen einsetzen, um das Virus einzudämmen. Sie hat Angst, das Vertrauen und somit Wählerzahlen zu verlieren. Dieses Problem löst die Regierung ganz einfach: Sie macht es zur Ländersache. Die einzelnen Bundesländer entscheiden jetzt, was sie für Maßnahmen einsetzen. Wer eine Maßnahme einsetzt, gilt als Vorreiter. Der Rest zieht meistens nach. Das passiert, obwohl viele Politiker immer wieder davon reden, enger zusammen zu arbeiten. Umgesetzt wird das nicht.
Ein ähnliches Problem gibt es auch auf EU-Ebene. Es wird zwar oft davon geredet, eine EU weite Lösung zu entwickeln und zusammen zu arbeiten. Am Ende beginnt doch jedes Land alleine den Kampf gegen das Virus. Das ist oft so in der EU. Besonders die ärmeren EU-Mitgliedsstaaten, wo die Ausbreitung rasend schnell geht und das Gesundheitssystem kollabiert, brauchen jetzt die Unterstützung der EU. Italien hat beispielsweise einen EU-Kredit vorgeschlagen. Das würde Italien viel helfen und am Ende nicht so viel kosten. Doch Deutschland stimmte dagegen. Es befürchten eine Verschuldung. Somit verweigern es die finanzielle Hilfe eines Mitgliedsstaates. Ist das nicht der Zweck der Europäischen Union?
Das Problem wird erst recht schlimmer, wenn sich das Virus in Entwicklungsländern mit einem schwachen Gesundheitssystem ausbreitet. Diese könnten eine extrem hohe Sterberate davontragen und eine große Wirtschaftskrise hervorrufen. Nachdem in Indien teilweise Ausgangsperren ausgehängt wurden und keine Verkehrsmittel mehr fuhren, sind tausende Tagelöhner ohne Geld umhergeirrt. Auf eng besiedelten Räumen ist die
Ausbreitung fast nicht mehr zu stoppen. In Flüchtlingslagern könnte es zu vielen Toten kommen. Die EU hilft da nicht. Die 42.000 Flüchtlinge auf Lesbos, welche unter menschenunwürdigen Lebensumständen wohnen, will die EU nicht aufnehmen, da sie Angst vor einer Flüchtlingskrise wie 2015 hat. Hierbei sorgt die in Geld badende EU dafür, dass tausende Flüchtlinge, die nichts haben, auch nichts bekommen und keine Chance haben, der Corona-Krise zu entkommen.
Der unsolidarische, rücksichtslose Kampf untereinander, die Schuldzuweisung, die fehlende Zusammenarbeit sind nur ein kleiner Teil der Probleme, die die Corona-Krise aufzeigt. Sie zeigt aber wie die Welt funktioniert. Die reichen Länder denken nur an sich, reden davon den ärmeren zu helfen und unternehmen dann doch nichts. Und das ist
ein Problem. Deswegen fordere ich mehr Unterstützung und Zusammenarbeit für stark betroffene EU-Länder und Entwicklungsländer!
Gedicht von Julia Schlonski (10.2)
Coronissmus
Ein trauriger Fremder steht da.
Mit wütenden Augen hinter mir her.
Zu mir sage ich, bleib lieber wach,
denn er läuft wie wild umher.
Jeder guckt jeden an, das ist doch nichts.
Ich gehe also weiter mit meinen Hamstern in der Tasche.
Ein Gefühl von üblen Bauchschmerzen liegt in meiner Todesasche.
Ich sollte für immer weg sein, ihm angesichts.
Corona flüstert er und ich dreh mich um.
Ich ahnte was und es geschah.
„Ihr verdammten Verseucher, kommt uns nicht zu nah!“
Ich fiel und sah nur schwarz.
Schwarz, die Farbe des Rassismus – die mich zu Boden trat.
Ich lache aus Lächerlichkeit Tag für Tag.
(Inspiriert an einem echten Vorfall, bei dem ein US-Amerikaner mit Äußerlichkeiten eines Asiaten, auf eine Gruppe junger Männer stieß, die ihn wegen der Pandemie rassistisch angingen und körperlich attackierten.)
Kurzgeschichte von Rik Gehlert (10.2)
Ich wache auf. Es stinkt nach Schweiß, aber das ist nicht der Grund meines Erwachens. Ich habe schon wieder diesen Albtraum. Das ist jetzt schon das sechste Mal, dass ich ihn träume. Immer derselbe Traum. Er beginnt damit, dass ich wie jeden morgen aufstehe und meine Morgenroutine vollziehe und dann losgehe.
Auf meinem Weg zur Schule begegne ich einer alten Dame, die Handschuhe trägt und ich wundere mich warum, denn das Wetter ist warm. Als ich in den Bus einsteige, staune ich noch mehr, denn er ist leer und wenn jemand einsteigt, trägt er oder sie immer so einen komischen Mundschutz. Ich denke: ,,Bestimmt ist wieder so ein Feiertag“, fahre aber trotzdem weiter. Man weiß ja nie. An der Schule angekommen, ist das Gebäude geschlossen. An der Tür steht:,, Wegen Corona geschlossen“.
,,Bestimmt ist das nur ein Unwetter oder so“, denke ich und fahre nach Hause. Als ich zu Hause bin, rufe ich sofort meinen Freund Felix an und frage ob, wir uns treffen können. Laut und hysterisch lacht er und sagt mit zitternder und ängstlicher Stimme: ,,Guter Witz“ und legt auf. Ich bin sehr verwundert. Ich schalte den Fernseher ein, um mich zu informieren. Es ist überall Thema Nummer eins: Corona ist kein Unwetter, es ist ein VIRUS.
Weltweit haben es schon fast eine Millionen Menschen. Ein großer Schock für mich. Alles ist abgesagt, Schule, Training, Prüfungen und vieles mehr. Krankenhäuser sind überfüllt. Die Wirtschaft bricht zusammen. Daraufhin muss ich mich erstmal setzen, falle aber im nächsten Moment in ein schwarzes Loch. Drei Sekunden später finde ich mich in einem Krankenbett wieder. Es geht mir augenscheinlich sehr schlecht. Das EKG piepst immer
langsamer. Dann gar nicht mehr und plötzlich wache ich in meinem Bett auf.
Ich gehe runter, ziehe mir die Schuhe an und denke dabei, wie scheiße es wäre, wenn es diese Situation wirklich geben würde. Es ist Montagmorgen und ich gehe zum Bus. Er ist leer. Ich frage den Busfahrer, was los ist. Er lacht traurig und zeigt mir den Vogel. Der Busfahrer fährt los und ich hole mein Handy raus, tippe auf Nachrichten und da steht es … 1 Millionen Infizierte …
(Ergebnisse einer Schreibkonferenz von Frau Speckmann)